Gnade für US-Bürger

Haiti lässt acht Kindesentführer frei

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Die beiden Leiterinnen der Baptistengruppe bleiben weiter in Haft.

Nach fast drei Wochen Haft sind in Haiti acht der zehn unter dem Verdacht der Kindesentführung festgenommenen US-Bürger wieder frei. Sie verließen am Mittwoch das Gefängnis und landeten wenige Stunden später in Miami in Florida.

Leiterinnen weiter in Haft
Eltern hatten zuvor ausgesagt, sie hätten ihre Kinder freiwillig an die baptistischen Missionare übergeben. Die beiden Leiterinnen der Gruppe sollen nach einer haitianischen Gerichtsverfügung für weitere Befragungen vorerst in Haft bleiben. Nach dem verheerenden Erdbeben vom 12. Jänner wurden insgesamt fünf US-amerikanische Männer und fünf Frauen bei dem Versuch festgenommen, 33 Kinder außer Landes zu bringen.

Nach Angaben der Behörden bestand der Verdacht, dass die Kinder illegal an Adoptiveltern vermittelt werden sollten. Die Festgenommenen, baptistische Christen aus dem US-Staat Idaho, wiesen die Vorwürfe zurück und betonten, sie wollten für die Kinder ein Waisenhaus in der an Haiti angrenzenden Dominikanischen Republik errichten.

Nicht unschuldig
Der haitianische Sicherheitsminister Claudy Gassant hat klarstellen lassen, die erfolgte Freilassung von den Inhaftierten bedeute nicht, dass sie als unschuldig zu betrachten wären. Sie müssten damit rechnen, im weiteren Verlauf des Verfahrens nach Haiti zurückzukehren. Das US-Außenministerium teilte dazu am Donnerstag mit, die USA respektierten "das souveräne Recht der haitianischen Regierung, ihre eigenen Prozesse zu führen".

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