Israelis zogen in Wohnungen

Heftige Zusammenstöße in Hebron

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Palästinensische Anrainter attackierten Gruppe - Armee griff ein.

Dutzende israelische Siedler haben am Donnerstag zwei Wohnungen in Hebron in Beschlag genommen. Die von Rabbis begleitete Gruppe sei in das Gebäude in der Shuhada-Straße eingedrungen und habe die Wohnungen besetzt, erklärte Jawad Abu Aisheh, Aktivist einer siedlerfeindlichen Organisation.

Nach Angaben eines Sprechers der örtlichen jüdischen Gemeinde hatten die Israelis die Wohnungen rechtmäßig erworben. Die palästinensischen Vorbesitzer seien bereits ausgezogen, sagte Yishai Fleischer.

 Als Anrainer die Siedler mit Steinen angriffen, stellten sich israelische Soldaten vor die Gruppe und feuerten Blendgranaten auf die Palästinenser. Mehrere von ihnen mussten ins Krankenhaus gebracht werden, wie ein AFP-Korrespondent berichtete.

Minister lobte Einsatz

Israels Einwanderungsminister Zev Elkin lobte den Einsatz der Siedler "zur Ausweitung der jüdischen Präsenz" in Hebron. Er rief Verteidigungsminister Moshe Yaalon auf, die Israelis vor den "palästinensischen Randalierern" zu schützen.

Nach palästinensischem Recht ist es verboten, Wohnungen im Westjordanland an Israelis zu verkaufen. Ein Gericht prüft nun den Fall. Ob die Israelis bis zu einer Entscheidung in den Wohnungen bleiben dürfen, blieb zunächst unklar.

Oft Zusammenstöße

Hebron ist die größte palästinensische Stadt im israelisch besetzten Westjordanland. Die Shuhada-Straße liegt in der Nähe des Basars. In diesem Viertel kommt es häufig zu Zusammenstößen, weil dort rund 500 Israelis inmitten von 200.0000 Palästinensern leben. Die jüdischen Siedler sind national-religiös motiviert und wollen das Gebiet um das Grab der Patriarchen kontrollieren.
 

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