Epizentrum in Araucania

Heftiges Erdbeben in Chile ohne Verletzte

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Rund 40.000 Menschen verließen ihre Häuser, um sich in Sicherheit zu bringen.

Ein schweres Erdbeben hat den Süden Chiles erschüttert, ohne jedoch Menschen zu verletzen oder Schäden anzurichten. Das Beben erreichte nach unterschiedlichen Messungen eine Stärke von 6,9 bis 7,1. Sein Zentrum lag in der Region Araucania, etwa 600 Kilometer südlich der chilenischen Hauptstadt Santiago. Tausende Menschen liefen in Panik aus den Häusern. Sie fürchteten eine Katastrophe wie im Februar 2010, als in Chile bei einem Erdbeben der Stärke 8,8 und einem folgenden Tsunami rund 500 Menschen ums Leben kamen.

Mobilfunknetz zusammengebrochen
Die US-Erdbebenwarte (US Geological Survey) registrierte einen Wert von 7,1. Das seismologische Institut der Universität Chile gab die Stärke mit 6,9 an. Die Erde bebte gegen 17.20 Uhr Ortszeit (21.20 MEZ). Das Epizentrum lag nach US-Angaben 69 Kilometer nordöstlich der Stadt Temuco. Die chilenische Notstandsbehörde Onemi teilte mit, dass es keine Meldungen über Verletzte oder Schäden gebe. Allerdings sei zeitweise das Mobilfunknetz zusammengebrochen.

Stromausfälle in einigen Regionen
Aus einigen Orten wurden zudem Stromausfälle gemeldet. Nach Medienberichten verließen etwa 40.000 Menschen ihre Häuser, um sich in Sicherheit zu bringen. Chiles Präsident Sebastian Pinera lobte die Umsichtigkeit der Bevölkerung. In einer Ansprache an die Nation erklärte er, die Menschen hätten so gehandelt, wie man es in einer solchen Situation von ihnen verlangt habe, rief aber zugleich zur Ruhe auf. "Es ist eine Übung der Selbstevakuierung gewesen", sagte Pinera.

Kein Tsunami zu erwarten
In der Nacht auf Montag registrierten die Behörden um 2.00 Uhr (Ortszeit) ein Nachbeben der Stärke 4,9. Eine Gefahr für die Pazifik-Küstenregionen bestand am Sonntag nicht. Das Zentrum für Tsunami-Warnungen im Pazifik teilte mit, es werde "kein zerstörerischer pazifikweiter Tsunami erwartet" und es bestehe auch keine Gefahr einer Flutwelle für Hawaii.

Im vergangenen Februar hatte sich in der Region ein Beben der Stärke 8,8 ereignet. Kurz darauf wurden mehrere Küstenorte von einem Tsunami heimgesucht. Mehr als 500 Menschen kamen bei dem Unglück ums Leben, 200.000 verloren ihr Obdach.

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