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Hetzer verbinden Merkel mit Brüssel-Attentäter

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Ein Selfie mit der deutschen Kanzlerin wird für einen Syrer in Berlin zum Horror.

Ein Foto geistert durch das Internet und sorgt für ordentlich Wirbel. Sogar das russische Staatsfernsehen berichtet von dem Vorfall. Der Vorwurf: Hat Angela Merkel Selfie mit Brüsseler Terrorist gemacht? Die Antwort lautet Nein. Denn die ausländischen Medien sind dabei auf die Hetze von Rechtsextremen reingefallen.

Hass-Propaganda

Letztes Jahr besuchte die deutsche Kanzlerin ein Flüchtlingsheim in Berlin-Spandau. Dabei machte sie ein Selfie mit dem Syrer Anas Modamani. Jetzt wird er im russischen Staatsfernsehen als  mutmaßlicher Bombenbauer und Selbstmordattentäter von Brüssel Najim Laachraoui dargestellt und ist „völlig geschockt“, wie er gegenüber der Bild-Zeitung sagt.

Ursprung des irren Vergleichs ist die Hetze von deutschen Neo-Nazis. Diese hatten die Fotomontage genutzt, um gegen Flüchtlinge Stimmung zu machen. Laut den Rechtsextremen sei die Ähnlichkeit zwischen Modamani und Laachraoui „frappierend“.
 




Gastfamilie wird bedroht

Der 18-Jährige wird nun unschuldig zum Instrument der Hass-Propaganda. „Ich bin wirklich traurig über das Verhalten der Menschen, die so etwas behaupten. Ich möchte in Berlin einfach nur in Frieden leben“, sagt er. Der Maturant wohnt seit zwei Monaten bei einer Gastfamilie in Berlin. Momentan besucht er einen Sprachkurs, später plant er zu studieren. Die Hetze trifft aber nicht nur ihn, sondern auch seine Gastfamilie. Diese werde laut eigenen Aussagen bedroht und als Terroristenfreunde bezeichnet. Die Gastmutter will nun ein Anzeige gegen die Hetzer erstatten. 

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