Nach TV-Duell

Hillary jubelt, Trump jammert

Teilen

Hillary Clinton (68) hat das erste TV-Duell gegen Donald Trump (70) klar gewonnen.

Das TV-Duell des Jahrzehnts wurde dem Hype gerecht: 90 Minuten krachten die White-House-Kandidaten Hillary Clinton und Donald Trump in der Aula der Hofstra-Uni (bei New York) brutal aneinander. Und Clinton ging als Punktesiegerin vom Platz: 62 Prozent sahen sie vorne, nur 27 Prozent Trump (CNN). 100 Millionen Zuseher waren bei dem Spektakel erwartet worden.

Trump wollte seine Rivalin mit rhetorischer Brachialgewalt niederwalzen: Er schob ihr alles vom Jobverlust durch miese Handelsabkommen mit Mexiko und China bis zur Ausbreitung der IS-Mördermilizen in die Schuhe. „Wenn das so weitergeht, werde ich noch für alles beschuldigt“, protestierte Hillary. „Warum nicht?“, giftete Trump. Er feuerte Breitseiten wegen ihres E-Mail-Skandals ab und bezweifelte, dass sie die Ausdauer zum Führen der Supermacht hätte.

Trump hing am Ende der TV-Debatte in den Seilen

Doch dann ging eher ihm die Puste aus, denn Hillary landete die härtesten Treffer. Gelassen und sachlich – meist mit amüsiertem Gesichtsausdruck – feuerte sie Salven in Serie ab: Der Macho sei ein Sexist, suggerierte sie, der Frauen früher als „Schweine“ beschimpfte, ein Rassist, der als Führer der „Birther“-Bewegung die US-Staatsangehörigkeit Obamas bezweifelte. Sie führte Trump vor als Schwindler, der Arbeiter übers Ohr haut, Pleiten in Serie hinlegte und keine Steuern zahlte. „Weil ich smart bin“, schoss Trump beim Steuervorwurf zurück. Eine verheerende Antwort.

Am Ende hing er in den Seilen. Auf den geteilten TV-Schirmen war Trump zu beobachten, wie er stöhnte und verbittert Grimassen schnitt. „Es schien, als wäre ihm die Luft ausgegangen“, so NBC-Moderator Matt Lauer.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.