Kampf um Kurden-Stadt

IS-Terror: Entscheidungs-Schlacht um Kobane

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Die UNO befürchtet nun ein Massaker an Tausenden Zivilisten.

 Die Entscheidungsschlacht um die syrische Kurdenstadt Kobane ist entbrannt. Nach Angaben kurdischer Aktivisten hat die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) am Freitag mit Angriffen auf eine wichtige Verbindungsstraße zur türkischen Grenze begonnen, um die letzte Kurdenbastion in der Region von der Außenwelt abzuschneiden. Außerdem fiel das Hauptquartier der kurdischen Milizen in Kobane. Die UNO warnte vor einem "Massaker" an den Hunderten eingekesselten Zivilisten.

IS-Terror: Entscheidungs-Schlacht um Kobane
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(c) TZ ÖSTERREICH

Kurden feiern Teil-Erfolg
Die kurdischen Milizen in Kobane haben am Samstag einen Vorstoß der Jihadistengruppe "Islamischer Staat" (IS) auf das Zentrum der nordsyrischen Stadt vorerst gestoppt. 90 Minuten sei heftig gekämpft worden, dann hätten sich die Jihadisten zurückgezogen, erklärte die oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte.

Angriffe aus der Luft
Die US-geführte Allianz habe am frühen Morgen überdies zwei IS-Stellungen südlich und östlich von Kobane aus der Luft angegriffen. Die Kurdenhochburg direkt an der Grenze zur Türkei wird seit Wochen von den IS-Extremisten belagert. Am Freitag hatten sie die Kommandozentrale der kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) erobert und kontrollieren der Beobachtungsstelle zufolge inzwischen rund 40 Prozent der Stadt. Die Syrische Beobachtungsstelle stützt sich auf ein dichtes Netz an Informanten in Syrien, ihre Informationen sind nicht unabhängig überprüfbar.
 

Die internationale Militärkoalition gegen die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) kommt am Dienstag zu Beratungen in Washington zusammen. Die mehr als 20 Militärchefs wollen bei dem Treffen über die bisherigen Erfolge der Luftangriffe auf IS-Stellungen diskutieren, wie ein Vertreter der US-Armee am Freitag sagte.

Die EU hat sich unterdessen sehr besorgt über die Kämpfe in der syrischen Stadt Kobane nahe der türkischen Grenze geäußert. Die EU, die Türkei sowie regionale und internationale Partner müssten verstärkt zusammenarbeiten, um der Bedrohung durch die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) zu begegnen, teilte der Sprecher der EU-Außenbeauftragten Catherine Ashton am Freitagabend in Brüssel mit.

Greift Türkei ein?
Das türkische Parlament hat ein militärisches Eingreifen zwar grundsätzlich abgesegnet. Präsident Recep Tayyip Erdogan lehnt aber einen Alleingang ab. Er fordert eine Verstärkung der Luftangriffe der US-geführten Allianz und den Sturz Assads. Er spricht sich zudem für eine Flugverbotszone aus, die der syrischen Luftwaffe einen Einsatz gegen die Aufständischen im Grenzgebiet untersagt. Eine Sicherheitszone müsse geschaffen werden, damit die rund 1,2 Millionen Flüchtlinge in der Türkei in ihre Heimat zurückkehren könnten.






 

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