Erdogan kritisiert Unterstützung

IS stürmt letzte Rebellenstädte nördlich Aleppo

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Erst kürzlich war der "Islamische Staat" (IS) in das strategisch wichtige Gebiet vorgerückt.

Kämpfer der Terrormiliz IS haben die Außenbezirke einer der letzten beiden Rebellenstädte nördlich von Aleppo in Syrien gestürmt. Die Jihadisten, die bereits in den vergangenen Tagen in der Region gegen Aufständische nahe der türkischen Grenze vorgerückt waren, hätten am Samstag die Verteidigungsanlagen der Stadt Marea überrannt, berichtete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte.

Gefechte
Am Stadtrand lieferten sich Rebellen und IS-Kämpfer heftige Gefechte - Dutzende Menschen seien dabei gestorben. Marea - etwa 20 Kilometer südlich der türkischen Grenze gelegen - ist neben Azaz die einzige größere Stadt, die in der Enklave noch von Rebellen kontrolliert wird. Das Rebellengebiet grenzt im Osten an den Herrschaftsbereich des IS und im Westen an Kurdengebiete.

Austausch
Ein lokaler Aktivist berichtete, dass Rebellen einen Ort an die kurdischen Truppen übergaben, um im Gegenzug den Abzug von Zivilisten aus dem belagerten Marea zu ermöglichen. Dabei werde es sich vor allem um Kinder, Frauen und Verwundete handeln. Auf türkischem Staatsgebiet schlugen indes erneut Raketen ein. Diese wurden wahrscheinlich aus Gebieten der Terrormiliz IS abgeschossen.

 Kritik Erdogans
Unterdessen übte der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan neuerlich die westliche Unterstützung für die gegen den IS kämpfenden Kurden, konkret die Miliz YPG und die syrische Kurdenpartei PYD. "Die Unterstützung, die die USA der PYD und der YPG gegeben haben (...) Ich verurteile das", sagte Erdogan am Samstag in der Kurden-Metropole Diyarbakir im Südosten der Türkei. Er beschuldigte militante Kurden, sie seien "Atheisten" und "Zoroastrier", Anhänger einer alten, heute vor allem in Indien verbreiteten, monotheistischen Religion. Die Kurdenmiliz YPG ist für die Türkei eine Terrororganisation wie die PKK (Kurdische Arbeiterpartei).
 

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