ISIS gegen Milizen

In Falluja droht ein Terror-Massaker

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Irakische Stadt soll zurückerobert werden - Zivilisten im Kreuzfeuer.

Die Vereinten Nationen machen sich zunehmend Sorgen über die Lage der irakischen Zivilisten in der umkämpften IS-Hochburg Falluja. Zwar sei mehr als 80 Familien seit Freitag die Flucht aus der Stadt gelungen, erklärte das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR am Dienstag. Allerdings seien Frauen und Kinder bei dem Versuch gestorben, sich vor den Gefechten in Sicherheit zu bringen.

Überall Heckenschützen
Ein Bewohner gab gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters via Internet an, für eine Flucht sei es zu gefährlich. "An den Ausfahrtswegen lauern überall Heckenschützen." Das irakische Militär hat den Bewohnern geraten, die Stadt zu verlassen.

In Falluja leben Behördenschätzungen zufolge etwa 100.000 Zivilisten. Bevor der IS die Kontrolle übernahm, waren es drei Mal so viele. Die Armee hatte am Montag eine Offensive zur Rückeroberung der Stadt gestartet, die zum großen Teil von der Extremisten-Miliz Islamischer Staat (IS) kontrolliert wird. Experten gehen von mehrwöchigen Gefechten aus. Das Militär gab am Dienstag die Eroberung des Dorfes Garma im Osten bekannt. Bewohner von Falluja berichteten über sporadischen Beschuss von Zielen im Stadtzentrum. Er falle jedoch weniger heftig aus als noch am Vortag.

Schiitische Miliz
Neben der regulären irakischen Armee beteiligen sich auch zahlreiche schiitische Gruppen am Kampf. Besonders die Hashd al-Shaabi gilt dabei als äußerst brutal und soll bereits einige Gräueltaten gegen Schiiten begangen haben. Die Miliz wird dabei massiv vom Iran unterstützt.
 

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