Todesstrafe droht

Indien: Vergewaltiger heute vor dem Kadi

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Die fünf Männer missbrauchten eine 23-jährige Frau; sie erlag ihren Verletzungen.

Die mutmaßlichen Vergewaltiger einer jungen Inderin müssen sich ab Donnerstag vor einem Gericht in Neu Delhi wegen Mordes und Vergewaltigung verantworten. Fünf Männer sollen zu einer ersten Anhörung im Bezirk Saket im Süden Delhis erscheinen. Bei einer Verurteilung droht ihnen die Todesstrafe. Ein neues Schnellgericht soll über sie urteilen.

 Bei einem sechsten mutmaßlichen Täter muss noch dessen Alter bestimmt werden. Je nachdem darf bei ihm Erwachsenenstrafrecht angewandt werden oder er muss vor ein Jugendgericht treten.

 Das 23-jährige Opfer war am 16. Dezember von mehreren Männern in einem Bus in Neu Delhi vergewaltigt, mit einer Eisenstange misshandelt und nackt aus dem fahrenden Fahrzeug geworfen worden. Am Samstag war die junge Frau nach mehreren Notoperationen in einem Spezialkrankenhaus in Singapur an ihren Verletzungen gestorben. Ein Freund von ihr wurde ebenfalls misshandelt und überlebte verletzt. Der Angriff hatte landesweit zu wütenden Protesten und Demonstrationen für mehr Frauenrechte geführt.

Die Polizei hatte nach dem Tod der Frau mitgeteilt, sie strebe die schwerst mögliche Strafe für die Täter an. In außergewöhnlich schweren Mordfällen kann in Indien die Todesstrafe verhängt. Sie wird selten vollstreckt, bei besonders drastischen Straftaten kommt es aber zu Hinrichtungen. Zuletzt war im vergangenen November der letzte überlebende Attentäter der Terrorserie von Mumbai (Bombay) Ende 2008 gehängt worden. Präsident Pranab Mukherjee hatte sein Gnadengesuch abgelehnt. Es war die erste Hinrichtung in Indien seit dem Jahr 2004.

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