Bombenfund

Irland-Besuch: Queen entging Attentat

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Erster Monarchenbesuch seit 100 Jahren: IRA unter Verdacht. Bombe entschärft.

Es ist der erste Besuch eines britischen Monarchen im unabhängigen Irland, und er wird bereits von schlechten Nachrichten überschattet. Stunden vor der Ankunft der britischen Königin Elizabeth II. in Dublin hatten die irischen Behörden eine Bombe entdeckt und kontrolliert gesprengt. Der Sprengsatz wurde im Gepäckabteil eines Busses in der Universitätsstadt Maynooth gefunden, 25 Kilometer westlich der Hauptstadt Dublin.

Kein Bekennerschreiben, aber IRA unter Verdacht
Wenige Stunden nach dem Fund der Bombe wurde bei einer Straßenbahnlinie im Dubliner Bezirk ­Inchicore eine Bomben­attrappe entdeckt.

Zu beiden Taten bekannte sich zunächst niemand. Im irischen Grenzgebiet sind aber noch immer mehrere fanatische Splittergruppen der Irisch-Republikanischen Armee (IRA) aktiv, die immer wieder Anschläge im benachbarten Nordirland verüben.

Der Besuch der Königin wurde vom größten Sicherheitseinsatz in der Geschichte der Republik Irland begleitet. Große Teile der Hauptstadt wurden abgesperrt, und auf einer Strecke von mehreren Kilometern wurden Barrikaden errichtet. Mehr als 10.000 Polizisten – zwei Drittel der gesamten Truppe – wurden zum Schutz der Queen abgestellt. Auch 1.000 Soldaten hielten sich bereit.

Für die Fahrten der Königin lieh sich Irland von Nordirland ein spezielles bomben- und kugelsicheres Geländefahrzeug, für den Einsatz gegen mögliche Randalierer erhielt Dublin außerdem zwei Wasserwerfer von der nordirischen Polizei.

Elizabeth II. musste sich auch ein bisschen umstellen, was die Etikette betraf: Für die Queen gab es bei ihrem Empfang im Amtssitz der irischen Präsidentin Mary McAleese weder Knicks noch Verbeugung, sondern ein langes Händeschütteln "auf Augenhöhe". Auf keinen Fall solle der Eindruck entstehen, es träfen sich "Herrscher und Untertan", ängstigte sich die britische BBC.

Historischer Queen-Besuch in Irland


 
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