Hinweise

Israelische Terrorwarnung für Sinai

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Die israelische Regierung hat Hinweise auf Entführungspläne von Terroristen.

Israel hat am Dienstagabend eine ungewöhnlich scharfe Terrorwarnung an seine Staatsbürger auf der ägyptischen Sinai-Halbinsel gerichtet. Der Stab zur Terrorbekämpfung warnte vor einer "unmittelbar geplanten Entführung" eines Israelis. "Wir rufen alle Israelis, die sich auf dem Sinai aufhalten, dazu auf, sofort nach Israel zurückzukehren", hieß es. Nach ägyptischen Angaben halten sich derzeit etwa 35.000 Israelis in dem Gebiet auf, das Israel im Sechs-Tage-Krieg 1967 erobert und nach dem Separatfrieden von Camp David etappenweise bis 1982 an Ägypten zurückgegeben hat.

Mit dem Aufruf, "sofort abzureisen und heimzukehren" versuchte die israelische Regierung, die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit zu wecken, damit Israelis ihre Verwandten und Bekannten, die in dem ägyptischen Gebiet unterwegs sind, möglichst rasch von der drohenden Gefahr unterrichten. Familienangehörige von israelischen Touristen, die sich derzeit dort aufhalten, wurden aufgefordert, die auf Geheimdienstinformationen basierende Warnung weiterzugeben. Die Armee hatte zuvor unbestätigte Berichte dementiert, wonach auf dem Sinai bereits ein israelischer Soldat entführt worden sei.

Bei Terroranschlägen in drei Sinai-Badeorten waren zwischen 2004 und 2006 mehr als 120 Menschen getötet worden, darunter auch Israelis. Zwölf Israelis kamen im Oktober 2004 bei einem Doppelanschlag auf Reiseziele auf dem Sinai ums Leben. Der israelische Anti-Terror-Stab hatte bereits vor dem jüdischen Pessach-Fest Ende März eine allgemeine Reisewarnung für den Sinai herausgegeben. Verwiesen wurde auf "Bedrohungen" durch die libanesische schiitische Hisbollah-Miliz und den Iran.

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