US-Westküste

Jetzt fürchten USA ganz großes Beben

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Forscher sagen einen vernichtenden Erdstoß voraus.

US-Wissenschaftler warnen vor einem Mega-Erdbeben im Nordwesten des Landes, das dem verheerenden Erdstoß in Chile ähneln könnte. "Der Nordwesten hat eine lange geologische Geschichte, genau das zu tun, was in Chile passierte", erklärt der Erdbebenforscher Brian Atwater vom US Geological Survey. Damit drohen Großstädten wie Seattle, Portland und Vancouver ähnliche Gefahren wie Chile. "Es ist keine Frage, ob es passiert, sondern wann", sagt der Forscher.

Nur rund 80 Kilometer vor der Küste liegt den Angaben zufolge ein sogenannter Hotspot. Der Graben hat sich seit 300 Jahren nicht mehr gerührt. Tut er dies aber - heute oder erst in Jahrzehnten - wären die Folgen verheerend.

Gewaltiger Tsunami
Jüngste Computersimulationen eines Bebens der Stärke 9 kamen zu dem Ergebnis, dass der Erdstoß den Boden zwei bis fünf Minuten erzittern lassen würde. Er wäre stark genug, schlecht gebaute Gebäude von der kanadischen Provinz British Columbia bis nach Nordkalifornien zum Einsturz zu bringen und an Autobahnen und Brücken schwere Schäden anzurichten.

Das Beben würde außerdem in wenigen Minuten einen Tsunami in Richtung Küste jagen. Während Großstädte wie Portland und Seattle vor schweren Überflutungen geschützt wären, seien niedriger gelegene Küstenorte akut gefährdet. Das letzte Monsterbeben in der Region schlug 1700 zu. Der Erdstoß der Stärke 9 ließ neun bis zwölf Meter hohe Wellen an die Küste krachen. Der Tsunami raste außerdem quer durch den Pazifik und verwüstete japanische Küstenstädte.

Wolkenkratzer in Seattle stark gefährdet
Es bestehe eine Wahrscheinlichkeit von 80 Prozent, dass das südliche Ende der Verwerfungszone vor Südoregon und Nordkalifornien in den nächsten 50 Jahren breche und ein Megabeben produziere, erklärte der Geologe Chris Goldfinger von der Oregon State University.

Bei einer Fachtagung im vergangenen Jahr kamen Experten zu dem Schluss, dass die Wolkenkratzer in Seattle, die vor 1994 errichtet wurden, bei einem Superbeben stark gefährdet sind. Die danach gebauten Hochhäuser gelten als sicherer, da damals die Bauvorschriften verschärft wurden. Die Katastrophenschutzbehörden in den Staaten Oregon und Washington wissen um die Gefahren. Derzeit wird daran gearbeitet, Schulen, Krankenhäuser und andere Gebäude so zu verstärken, dass sie einem starken Beben besser widerstehen können.

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