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50 Menschen erschossen

Jetzt spricht die Familie des Moscheen-Killers

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Oma: 'Seine Reisen haben Brenton stark verändert'

Neuseeland. Der rechtsextreme Täter Brenton Tarrant erschoss in einer Moschee in der Innenstadt zunächst 42 Menschen, darunter mehrere Kinder. Dann brachte er in einer anderen Moschee acht weitere Menschen um. Mit einer Helmkamera übertrug er die Tat live ins Internet. Insgesamt wurden bei ihm fünf halbautomatische Feuerwaffen und Schrotflinten sowie Sprengstoff sichergestellt. Der Mann wohnte zuletzt in der neuseeländischen Stadt Dunedin. Er hatte seit November 2017 einen Waffenschein und war auch Mitglied in einem Schützenverein.

Jetzt spricht die Familie

Sie seien am Ende ihrer Kräfte und würden sich am liebsten vor der ganzen Welt verstecken - das haben die Oma und ein Onkel des mutmaßlichen Massenmörders von Christchurch in einem Interview mit dem australischen Sender Nine Network gesagt.

Sie alle in der Familie seien "gerädert" und wüssten nicht, was sie denken sollten. Es sei nicht nicht einfach zu verkraften, "dass jemand in unserer Familie so etwas tun würde". Das sei "nicht zu kitten", so die Großmutter Brentons. 

Sie kenne ihn als jungen Mann, der die meiste Zeit an seinem Computer verbracht habe, um mit ihm zu arbeiten, aber auch um Spiele zu spielen. Von seiner Reise nach Übersee sei er verändert zurückgekommen. "Ich finde, dass sich der Junge komplett verändert hat", sagt Brentons Oma.  
 
Brentons Mutter und seine Schwester stehen offenbar unter Polizeischutz. Seine Oma habe keinen Kontakt zu ihnen. "Die Polizei tut ihre Pflicht, um sie zu schützen, ich kann sie nicht anrufen." Was sie ihrem Enkel sagen würde, wenn sie die Möglichkeit hätte: "Es wäre nichts Nettes", so die Großmutter.

Täter war 2016 in Israel

Der mutmaßliche Haupttäter des Terrorangriffs auf zwei Moscheen in Neuseeland hat sich 2016 kurz in Israel aufgehalten. Das teilten israelische Behördenvertreter am Sonntag mit.
 
Demnach reiste der australische Staatsbürger Brenton Tarrant im Oktober 2016 mit einem drei Monate gültigen Touristenvisum ein und blieb neun Tage im Land, sagte ein Beamter der israelischen Immigrationsbehörde der Nachrichtenagentur Reuters.
 
Tarrant wird verdächtigt, am Freitag in der neuseeländischen Stadt Christchurch 50 Moscheenbesucher erschossen zu haben.
 
Der israelische Behördenvertreter erklärte, es seien keine Details bekannt, was der heute 28-Jährige während seines Israel-Besuchs gemacht habe. Seitens der diplomatischen Vertretungen Australiens und Neuseelands in Israel lagen bisher keine Stellungnahmen vor.
 
Der mutmaßliche Terrorist hatte in der zweiten Jahreshälfte 2016 auch Serbien, Montenegro, Bosnien-Herzegowina und Kroatien besucht. Er reiste zu historischen Schlachtstätten, wo Gefechte gegen Muslime stattgefunden hatten. 2017 brach Tarrant nach Westeuropa auf. Im November 2018 kehrte er auf den Balkan zurück, wo er sich in Bulgarien, Rumänien und Ungarn aufhielt.
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