Frankreich

Jude kam als Jihadist verkleidet in Synagoge

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Der eigenwillige Spaßvogel wurde schnell von einem Gemeindemitglied erkannt.

Ausgerechnet als Jihadist verkleidet ist ein Jude in Frankreich in einer Synagoge erschienen - und hat erwartungsgemäß für Wirbel gesorgt. Der 40-Jährige erschien am Donnerstagabend in einem langen Gewand und mit einer falschen Kalaschnikow in der Hand in einer Synagoge im Pariser Vorort Vincennes, wie am Freitag die Polizei bestätigte.

Eigenwilliger Scherz
In der Synagoge wurde das Purimfest gefeiert, zu dem sich die Gläubigen verkleiden. "Er trug eine Djellaba und eine falsche Kalaschnikow und schrie 'Allahu Akbar' (Gott ist groß)", sagte der Polizist, der eine entsprechende Meldung der Zeitung "Le Parisien" bestätigte. Allerdings sei der Schwindel schnell aufgeflogen. "Einer der Gläubigen kannte ihn gut", hieß es weiter. Die Soldaten, die vor der Synagoge Wache standen, seien allerdings überrascht gewesen. Der Mann soll sich wegen seines eigenwilligen Scherzes noch vor der Polizei verantworten müssen.

Verkleidungen üblich
Beim jüdischen Purimfest ist es üblich, dass sich die Gläubigen verkleiden und ausgelassen feiern. Allerdings waren Zeit und Ort für eine Jihadisten-Verkleidung schlecht gewählt: In Frankreich sind Juden in den vergangenen Jahren immer häufiger Opfer von Gewalt geworden. Diese gipfelte in einem blutigen Angriff auf einen koscheren Supermarkt in Vincennes im Jänner 2015, zwei Tage nach dem Angriff auf die Satirezeitung "Charlie Hebdo" in Paris. Bei dem Angriff auf den Supermarkt am Rande von Vincennes wurden vier Juden getötet.

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