Nach Brexit-Referendum

Juncker will Scheidungsbrief "gerne sofort"

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Der EU-Kommissionspräsident will nicht bis Oktober warten.

EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker will nach dem britischen Austrittsreferendum den Scheidungsbrief aus London "sofort". Im ARD-Fernsehen sagte Juncker Freitagabend, er wolle "nicht bis Oktober warten". "Es gibt ja das Votum des britischen Volkes. Ich habe das sofort verstanden. Ich verstehe nicht, warum die britische Regierung bis Oktober braucht. Ich hätte ihren Brief gerne sofort".

Nicht der Anfang vom Ende

Juncker betonte neuerlich, dass er im Austritt Großbritanniens nicht den Anfang vom Ende der EU sehe: "Nein", war die knappe Antwort. Das Projekt Europa laufe ja weiter. Außerdem müsse man sich den Rechts- und Linkspopulisten "manchmal in den Weg stellen. Man schwächt sie nicht, wenn man das gleiche sagt, sondern das Gegenteil".

Vernünftige Austrittsmodalitäten

Der EU-Kommissionspräsident sprach sich dagegen aus, bei den Austrittsverhandlungen ein Exempel zu statuieren. "Ich bin nicht sehr dafür". Er sei für vernünftige Austrittsmodalitäten, über die man sich unterhalten müsse. "Es ist keine einvernehmliche Scheidung, aber es war ja auch kein Liebesverhältnis". Jedenfalls "werden die Briten die Entscheidung eines Tages bedauern - vor allem die Jungen".

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