Frankreich

Junges Mädchen als Sklavin gehalten

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Neun Jahre hielt ein Paar in Frankreich die Afrikanerin als Sklavin.

Ein Paar in Frankreich hat eine junge Afrikanerin neun Jahre lang als Haushaltssklavin gehalten. Das Pariser Berufungsgericht verurteilte den Mann und die Frau aus Bondy nördlich der Hauptstadt am Dienstag jeweils zu zwei Jahren Haft auf Bewährung. Sie hatten zugegeben, die aus Mali stammende Rose 1997 illegal nach Frankreich geholt zu haben. Das damals elfjährige Mädchen musste fortan 15 Stunden am Tag im Haus des Paares arbeiten und sich um die Kinder kümmern. In die Schule ging es nicht. Das französisch-malische Paar muss nun 93.000 Euro Schadenersatz zahlen.

"Von morgens bis abends habe ich alles geputzt, die Fließen, die Decke, das Auto", sagte die heute 25 Jahre alte Rose vor Gericht. "Am Wochenende musste ich vier Behälter mit Wäsche bügeln." Anfangs habe sie noch mit der Familie essen dürfen. Eines Tages hätten die Kinder aber gesagt, dass sie nach Putzmittel rieche. "Danach habe ich in der Küche gegessen." Sie sei von der Frau auch geohrfeigt worden. "Ich kann mit dir machen, was ich will", habe diese beim ersten Mal gesagt.

Nur Bewährungsstrafe
Rose zeigte sich enttäuscht, dass das Gericht nur Bewährungsstrafen verhängte. Die verurteilte Ehefrau hatte vor Gericht angegeben, die Familie von Rose habe das Mädchen zu ihr nach Frankreich geschickt, um einen Ehemann für sie zu finden und "ihr eine bessere Zukunft" als in ihrem Heimatland zu ermöglichen. In die Schule habe sie Rose nicht schicken können, da diese kein Französisch gesprochen habe.

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