Serben & Albaner

KFOR-Chef Bühler vermittelt Einigung

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Friedensgespräche: Rasche Wiederaufnahme des Dialogs in Brüssel geplant.

Die seit eineinhalb Wochen schwelende Kosovo-Krise ist durch eine Übereinkunft zwischen Serben und Albanern beigelegt worden. Dies berichtete die Deutsche Presse-Agentur dpa am Freitag unter Berufung auf Kreise mit Einblick in die Verhandlungen. Demnach schaffte KFOR-Kommandant Erhard Bühler als "ehrlicher Makler" den Durchbruch bei den Streitparteien im Nordkosovo. Sie wollten ohne formelles Abkommen eine "Übereinkunft über ein gegenseitiges Verständnis" schließen.

Bühler hatte bereits Mittwochabend eine Einigung mit der serbischen Seite erzielt, die vorsah, dass die KFOR die umstrittenen Grenzübergänge im Nordkosovo noch bis Mitte September kontrollieren soll, wobei sie für Kleinlaster geöffnet würde. Die kosovarische Regierung war zuvor mit einem Versuch gescheitert, die Grenzübergänge unter ihre Kontrolle zu bringen. Die Einigung geriet jedoch am Donnerstag wieder ins Wanken, weil Bühler aus Belgrader Sicht der kosovarischen Seite Konzessionen gemacht habe. Demnach sollten nur Lieferungen mit humanitären Gütern über die Grenze gelassen werden.

Übereinkunft
Den von der dpa zitierten Kreisen zufolge wollten beide Seiten bis zum Abend einer entsprechenden Vereinbarung zustimmen. Es werde kein formelles Abkommen, sondern eine Übereinkunft geben. Voraussetzung für die Übereinkunft ist die Räumung der serbischen Straßenblockaden. Vor allem für den Abbau der Barrikaden in Rudare bei Mitrovica sind jedoch "einige Tage" einkalkuliert, weil hier besonders massive Hindernisse aufgebaut wurden.

Möglichst umgehend sollen beide Seiten in Brüssel wieder an den Verhandlungstisch zurückkehren. Die Unterbrechung der seit März 2010 laufenden und von der EU vermittelten Gespräche hatte zur jüngsten Krise geführt.

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