Gaza-Streifen

Kampf um die Terror-Tunnels

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Bereits über 500 Menschen bei Gaza-Angriffen getötet.

Zehn Terroristen der Hamas wurden gestern erneut in einem Tunnel, der von Gaza nach Israel führt – in 80 Meter Tiefe –, in letzter Sekunde auf israelischer Seite abgefangen und getötet. Mindestens zehn Hamas-Kämpfer sollen dabei laut Angaben der israelischen Armee gestorben sein.

Raketenhagel. Im Tunnel selbst wurden Waffen und Sprengstoff gefunden. Dort, wo ÖSTERREICH am Sonntag vor Ort war, kam es gestern wieder zu schwerem Raketenhagel, Toten und Verletzten. Das offensichtliche Ziel der Hamas in diesem Gebiet: israelische Zivilisten und Militärs zu töten. Und vor allem israelische Soldaten zu entführen. Bislang ist das aber noch nicht gelungen.

Zehntausende Zivilisten flüchten vor Offensive
Israels Armee schlägt ebenfalls immer härter zurück. Zigtausende Menschen befinden sich im Gazastreifen auf der Flucht. Laut Palästinenserangaben sollen über 500 Menschen getötet worden sein.

Auch in Tel Aviv und Jerusalem gab es gestern erneut Raketenalarm. Das Abwehrsystem „Iron Dome“ soll aber fast alle abgefangen haben. In Jerusalem, wo gerade die Knesset (Israels Parlament) tagte, herrschte ob der Hamas-Raketen Ausnahmezustand.

Richtungsstreit um Offensive
Linke und Rechte liefern sich auch auf Israels Straßen immer unerbittlichere Wortgefechte: Die Linken wollen einen sofortigen Kriegstopp, die Rechten ein noch schärferes Eingreifen in Gaza. Angespannt ist die Lage auch im arabischen Teil von Jerusalem. In der Stadt leben 32 Prozent Palästinenser – noch bleiben gröbere Unruhen aus.

Diplomatie. In Jerusalem wartet man nun auch auf den Besuch von US-Außenminister John Kerry, der gestern in Kairo eintraf.
Ägyptens Regierung hatte bereits vergangene Woche einen Waffenstillstandsplan ausgearbeitet. Israels Regierung hatte diesen akzeptiert. Die Hamas hatte ihn abgelehnt.

Nun soll Kerry ein Umdenken bewirken. Bis dahin sterben – auf beiden Seiten ¬ immer mehr Menschen.

Isabelle Daniel

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