Von F-16 gejagt

Kampfjets jagten Erdogans Maschine

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So knapp entkam der türkische Präsident dem Tod.

Nach dem gescheiterten Militärputsch in der Türkei sind jetzt auch die Soldaten gefasst worden, die eigentlich Präsident Recep Tayyip Erdogan in seinem Hotel aus dem Verkehr ziehen sollten. Die Nachrichtenagentur Anadolu berichtete am Sonntagabend, dass in den westtürkischen Küstenstädten Marmaris und Izmir 14 Soldaten festgenommen wurden.

Angriff auf Hotel

Einige von sollen für den nicht näher beschriebenen "Anschlag" auf ein Hotel in Marmaris verantwortlich gewesen sein, in dem sich Erdogan bis Freitagabend im Urlaub befand. Nach seiner Ankunft in Istanbul hatte der Präsident von einem Bombenangriff auf das Hotel gesprochen, der aber erst nach seiner Abreise stattgefunden habe. Die nun gefassten Soldaten wurden umgehend dem Haftrichter vorgeführt, schrieb Anadolu.

Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, soll Erdogan selbst nur knapp entkommen sein. So sollen mindestens zwei F-16-Kampfjets Erdogans Maschine auf dem Weg nach Istanbul verfolgt haben.  Sie hätten ihren Radar auf das Flugzeug des türkischen Präsidenten und die beiden Begleitflieger, die zu seinem Schutz mitflogen, festgestellt. Erdogans Maschine flog aber einfach weiter. Weshalb die Kampfjets nicht gefeuert hätten, sei ein „Mysterium“, so ein ehemaliger Militäroffizier gegenüber Reuters.

Die Massenproteste in türkischen Großstädten gegen den Putschversuch gehen unterdessen weiter. In Istanbul, Ankara und vielen anderen Städten versammelten sich am Sonntagabend Zehntausende Menschen auf den Straßen und zentralen Plätzen, um gegen den Umsturzversuch zu demonstrieren. Die Demonstranten folgten damit einem erneuten Aufruf Erdogans. Auf Twitter hatte dieser am Sonntagabend geschrieben: "Aufhören gilt nicht, Weggehen gilt nicht. Wir lassen die Plätze nicht leer."

Video zum Thema: Türkische Regierung hat die Lage unter Kontrolle
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