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Natascha las es vorab

Kampusch: Künstliche Aufregung um Buch

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Das neue Sensationsbuch über den Fall Kampusch erhitzt die Gemüter. Warum?

Der Wirbel um das neue Sensationsbuch über den Entführungsfall Natascha Kampusch geht munter weiter. Die spektakulären Enthüllungen des Hamburger Autors Peter Reichard und vor allem die Wiedergabe von unbekannten Videoinhalten aus dem Kellerverlies haben Kampusch-Anwalt Gerald Ganzger auf den Plan gerufen. Der glaubt, Teile des Buches seien gegen den Willen von Kampusch veröffentlicht worden. Sie habe nur kurz im Manuskript geblättert, sei überfordert gewesen.

Der Autor kam einem
 weiteren Buch zuvor
Tatsächlich las Natascha das Buch stundenlang konzentriert an einem Schreibtisch sitzend auf einem Laptop durch. Sie hatte tagelang Gelegenheit, zu lesen und zu intervenieren. Sie hat kleine Ausbesserungen gemacht, die auch berücksichtigt wurden. Über eine Stelle freute sie sich besonders: Das Bild ihrer Mutter wurde zurechtgerückt.

Der Anwalt kritisiert weiter, dass der Journalist Reichard die Videos überhaupt zu Gesicht bekam – sie seien unter Verschluss. Die Bänder wurden schon 2006 ausgehändigt – an Kampusch. Das Buchprojekt war seit 2012 bekannt, am 13. Oktober 2015 erfuhr das Kampusch-Management schriftlich, dass das Manuskript nun im Lektorat liege, und erhob keine Einwände.

Erst später wurde Druck auf Autor Reichard gemacht. Da erfuhr er, dass im Sommer ein weiteres Buch zum 10. Jahrestag des Endes der Entführung geplant ist, bei dem Kampusch selbst als Autorin aufscheint. Reichard hatte mit seinem Werk dazwischengefunkt …

Bilder aus dem Verlies von Natascha Kampusch

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