Kriegsverbrechen

Karadzic will erneute Prozess-Verschiebung

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Der Angeklagte sieht seine Rechte verletzt.

Der wegen Kriegsverbrechen angeklagte Radovan Karadzic hat erneut mehr Zeit zur Vorbereitung auf seinen Prozess beantragt. Dabei hat das UNO-Tribunal in Den Haag seinen Antrag auf Verschiebung der nächsten Verhandlung bereits in der vergangenen Woche abgelehnt und beschlossen, den Prozess am 13. April fortzusetzen. Karadzic warf dem Gericht am Dienstag vor, gegen seine Grundrechte als Angeklagter zu verstoßen.

Der ehemalige Präsident der bosnischen Serben muss sich in zwei Fällen wegen Völkermordes und neun Fällen wegen Kriegsverbrechen im Bosnien-Krieg von 1992 bis 1995 verantworten, darunter Mord, Zwangsdeportationen und die Geiselnahme von 200 UNO-Mitarbeitern. Zu den Gräueltaten, die ihm zur Last gelegt werden, zählt das Massaker von Srebrenica mit 8.000 Toten im Juli 1995.

Karadzic war nach langer Flucht im Juli 2008 in Belgrad verhaftet worden. Mit ihm wollte das Tribunal auch dessen früheren Militärchef Ratko Mladic zur Verantwortung ziehen, der aber weiter auf der Flucht ist.

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