Golf von Mexiko

Kevin Costner soll Ölpest bekämpfen

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Ein von Costners Unternehmen entwickeltes System könnte zum Einsatz kommen.

Hollywood-Star Kevin Costner (55) will nicht nur auf der Leinwand den Helden spielen, sondern auch den Golf von Mexiko vor der Ölpest befreien. Ein von Costners Unternehmen seit 15 Jahren entwickeltes System mit einer zentrifugalen Öl-Scheidevorrichtung könnte dort zum Einsatz kommen, berichtet die "Los Angeles Times" am Freitag.

Erste Tests mit sechs der massiven Stahl-Separatoren wollen BP und die US-Küstenwache in der kommenden Woche durchführen, heißt es in dem Bericht. Der Star des Science-Fiction-Films "Waterworld" (1995) hatte in den vergangenen 15 Jahren 24 Millionen Dollar in die Entwicklung investiert.

Obama richtet Kommission ein
Einen Monat nach Beginn der Ölpest im Golf von Mexiko hat US-Präsident Barack Obama eine unabhängige Kommission zur Untersuchung der Umweltkatastrophe eingesetzt. Die sieben Mitglieder des Gremiums sollen innerhalb eines halben Jahres einen Bericht über die Ursachen des Öl-Unfalls vorlegen und Konsequenzen vorschlagen. "Wir müssen uns genau anschauen, wie die Ölindustrie arbeitet und wie wir sie regulieren", sagte Obama am Samstag in seiner wöchentlichen Fernsehansprache.

Erster Abdicht-Versuch frühestens Dienstag
Das sprudelnde Bohrloch kann laut BP indessen frühestens Anfang nächster Woche mit einer "Schlammkanone" beschossen werden, um es auf diesem Wege provisorisch zu schließen. Ein ursprünglich für Sonntag vorgesehener erster Anlauf wurde verschoben.

Zunächst müsse die erforderliche Ausrüstung mit Hilfe von Unterwasserrobotern in Position gebracht werden. Die günstigste Prognose für den Start der "ziemlich komplexen Operation" - genannt "Top Kill" - sei "möglicherweise Dienstag", sagte BP-Einsatzleiter Doug Suttles.

BP setzt auf "Schlammkanone"
Dabei wird das Bohrloch unter hohem Druck mit großen Mengen eines Spezialschlamms beschossen. So soll es abgedichtet werden, ehe es anschließend mit Zement versiegelt wird.

BP erwägt zudem, den "Top Kill" mit einer weiteren Methode zu kombinieren, die von Experten "Junk Shot" genannt wird. Dabei werden unter anderem Gummiteile ebenfalls unter hohem Druck in das "Blow-out-Preventer" genannte Sicherheitsventil gepresst, das bei dem Untergang der Ölplattform "Deepwater Horizon" versagt hatte.

Experten warnen, dass ein Fehlschlag des "Junk Shot" das Ventil weiter beschädigen könne und so die Ölaustrittsmenge am Meeresgrund beträchtlich zunehmen könne.

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