Gesundheitspolitik

Kommission fordert Klonverbot für EU

Teilen

Gesundheitskommissar will Vorschlag am Mittwoch zum Beschluss vorlegen.

Die EU-Kommission will das Klonen von Tieren zu Nahrungsmittelzwecken in der EU verbieten. Außerdem sollten lebende Klontiere oder Fleisch von Klontieren aus Drittstaaten nicht importiert werden dürfen und in die Nahrungskette gelangen, heißt es nach Informationen der Tageszeitung "Die Welt" (Montag) in einem Gesetzesvorschlag, den EU-Gesundheitskommissar Tonio Borg am Mittwoch vorlegen will.

"Die Mitgliedstaaten der EU sollen sicherstellen, dass Nahrung von geklonten Tieren nicht auf den Markt kommt", zitiert das Blatt aus dem Papier. Das Fleisch und die Milch von Nachfahren der Klontiere sollen dem Bericht zufolge allerdings in den Handel gelangen dürfen und müssen nicht gekennzeichnet werden. Damit könnten Produkte von Nachkommen der Klontiere vom Verbraucher gekauft und verzehrt werden, ohne dass dieser das merkt.

Borg hatte nach Informationen der "Welt" ursprünglich eine Kennzeichnungspflicht für das Fleisch von Klontier-Nachkommen geplant, konnte sich damit aber innerhalb der EU-Kommission nicht durchsetzen. Der Aufwand sei zu hoch, um die Nachfahren der Klontiere zu ermitteln, heiße es in Brüssel. Außerdem fürchte man, dass eine Kennzeichnungspflicht gegen die Regeln der Welthandelsorganisation (WTO) verstoßen und zugleich eine Einigung auf das geplante Freihandelsabkommen zwischen der EU und den USA erschweren könnte.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.