Laut Japan

Kraft von Nordkoreas Bombentest größer als vermutet

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Tokios Verteidigungsminister: Acht Mal so stark wie Hiroshima-Bombe.

Die Sprengkraft der von Pjöngjang am Sonntag getesteten Wasserstoffbombe war nach Angaben des japanischen Verteidigungsministers Itsunori Onodera acht Mal so groß wie die der Bombe, die die USA 1945 auf Hiroshima abwarfen. Onodera sagte am Dienstag vor Journalisten, die Sprengkraft der zuletzt getesteten nordkoreanischen Bombe werde auf 120 Kilotonnen TNT geschätzt.

Die von den USA 1945 auf die japanische Stadt Hiroshima abgeworfene Uran-Bombe hatte eine Sprengkraft von 15 Kilotonnen TNT. Ursprünglich war Japan davon ausgegangen, dass bei dem jüngsten Bombentest Nordkoreas rund 70 Kilotonnen an Energie freigesetzt wurden. Dabei soll es sich um eine Wasserstoffbombe gehandelt haben, die eine weitaus größere Sprengkraft hat als Bomben aus hochangereichertem Uran oder Plutonium.

Weitere Befürchtung

Zudem besteht die Befürchtung, Pjöngjang könnte bereits über die Fähigkeit verfügen, einen hinreichend kleinen Atomsprengkopf herzustellen, der in eine Interkontinentalrakete eingebracht werden und die USA erreichen könnte. Dies gilt allerdings nicht als gesichert.

Wie der japanische Verteidigungsminister erklärte, beruhten die neuesten Schätzungen über die Stärke der Explosion auf der Messung der Kraft der dadurch ausgelösten Erdstöße durch die in Wien ansässige Organisation des Vertrags über das umfassende Verbot von Nuklearversuchen (CTBTO).

"Wir können den Schluss ziehen, dass die bei dem Atomtest erzeugte Energiemenge größer war, als zunächst geschätzt wurde", erklärte Onodera. Die jüngsten Schätzungen übertreffen auch jene des UN-Spitzendiplomaten Jeffrey Feltman, die dieser dem UNO-Sicherheitsrat mitgeteilt hatte. Feltman ging von einer Sprengkraft von 50 bis 100 Kilotonnen aus.

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