Befreiungs-Aktion

Kumpel haben Angst vor Rettungsschacht

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Eine Panne könnte den anvisierten Befreiungstermin zudem verzögern.

Kurz vor Beginn der Bergung der Bergleute aus der chilenischen Unglücksmine hat unter Tage die Diskussion darüber begonnen, wer als Letzter gerettet werden darf. Chiles Gesundheitsminister Jaime Manalich berichtete am Sonntag, er habe den Männern gesagt, dass eine Reihenfolge für die Rettung festgelegt werde. Daraufhin habe einer von ihnen gesagt: "Sehr gut, Herr Minister, aber ich möchte gerne als Letzter raus." Daraufhin hätten andere darum gebeten, dass sie als Letzte gerettet würden.

Teamgeist und Solidarität
Unter den Bergleuten herrsche Teamgeist und Solidarität, sagte der Minister. Allerdings haben einige Kumpel auch einfach Angst, als erste Person in der nur 53 Zentimeter breiten Rettungskapsel nach oben gezogen zu werden, wie Angehörige berichteten.

Die Reihenfolge der Rettung wird nach bestimmten Kriterien festgelegt: Zuerst kommen die geistig Fittesten, dann die Schwächsten und am Ende die körperlich Stärksten.

Panne
Eine Panne könnte den anvisierten Rettungstermin für die seit inzwischen 68 Tage verschütteten Kumpel in Chile verzögern. Der Rettungsschacht ist zwar gebohrt, aber eine nicht eingeplante Kurve bereitet Schwierigkeiten. Wegen der Kurve sind zwei der drei Rettungskapseln zu groß, wie Sicherheitschef Alejandro Pinto gegenüber BILD bestätigt.

Bergbauminister Laurence Golborne hatte vollmundig den Mittwoch als Rettungstermin angekündigt, aber dieser Termin wird wohl nicht halten. Ein Indiz dafür: Sicherheitschef Pinto ist Mittwoch gar nicht vor Ort, er wird bei einer Sitzung in Santiago sein.

Probleme
Angeblich macht aber auch die einzige Kapsel, die durch den Schacht passt Probleme. Sie soll keinen Notausstieg haben, falls sie stecken bleibt.

Trotz aller Probleme ist die Zuversicht, dass die Rettung der Kumpel gelingen wird allerdings groß.

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