Deutschland

Linke-Fraktionschef Gysi kündigt Rückzug an

Teilen

Gregor Gysi hatte das Amt seit 2005 inne - nun soll Doppelspitze kommen.

Der langjährige Fraktionsvorsitzende der deutschen Linkspartei, Gregor Gysi, wird im Herbst sein Amt aufgeben. "Ich werde nicht erneut kandidieren, da der Zeitpunkt gekommen ist, den Vorsitz unserer Fraktion in jüngere Hände zu legen", gab der seit 2005 amtierende Fraktionschef am Sonntag auf dem Parteitag in Bielefeld bekannt.

Dies sei das letzte Mal, dass er als Fraktionschef auf einem Parteitag spreche, sagte Gysi. Als Nachfolger des 67-Jährigen bei der Fraktionsvorstandswahl im Herbst werden seine Stellvertreter Sahra Wagenknecht und Dietmar Bartsch gehandelt. Mit dem Ausscheiden Gysis aus der Fraktionsführung soll eine Doppelspitze eingeführt werden.

Wagenknecht und Bartsch stehen für die beiden Flügel in der Partei. Wagenknecht ist das Gesicht der Fundamentalisten, die ein sozialistische Wirtschaftsordnung anstreben und Koalitionen wegen der damit verbundenen Verwässerung der eigenen Ziele skeptisch sehen. Bartsch vertritt die Pragmatiker, die eher zu Kompromissen bereit sind und deren politische Blaupause Regierungsbündnisse wie in Thüringen und Brandenburg sind.
 

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.