Konflikt

Macron schaltet sich in Libanon-Krise ein

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Französischer Präsident telefonierte mit Aoun - Libanesischer Außenminister am Dienstag in Paris.

Der französische Präsident Emmanuel Macron hat sich in die Bemühungen zur Beilegung der politischen Krise im Libanon eingeschaltet. In einem Telefonat mit dem libanesischen Präsidenten Michel Aoun forderte Macron am Samstag volle Bewegungsfreiheit für die Politiker des Landes und rief zum Respekt vor seiner Unabhängigkeit auf, wie der Elysee-Palast mitteilte.
Die seit Jahren schwelende politische Krise im früheren französischen Mandatsgebiet hatte sich nach Berichten, wonach Saudi-Arabien den libanesischen Ministerpräsident Saad Hariri festhalte, dramatisch zugespitzt. Hariri hatte vergangene Woche von Saudi-Arabien aus seinen Rücktritt erklärt. Er fürchte um sein Leben, sagte er mit Blick auf die schiitische Hisbollah-Miliz, die vom Erzfeind Saudi-Arabiens, dem Iran, unterstützt wird.
 
Aoun hatte Riad am Samstag zu einer Klarstellung im Fall Hariris aufgefordert. Saudi-Arabien müsse die Gründe darlegen, die die Rückkehr des Regierungschefs nach Beitrut verhindert hätten. Aoun hat das Rücktrittsgesuch des Ministerpräsidenten bisher noch nicht anerkannt.
 
Macron bekräftigte im Gespräch mit Aoun seine Forderung, wonach die politischen Führer des Libanon "Bewegungsfreiheit haben müssen". Es sei auch wichtig, die Kontinuität der libanesischen Staatsinstitutionen aufrecht zu erhalten, angesichts der Konflikte in der Region, insbesondere jenem in Syrien. Laut dem Elysee dankte der libanesische Präsident seinem französischen Amtskollegen für dessen "Unterstützung". Macron will am Dienstag auch den libanesischen Außenminister Jebran Bassil in Paris empfangen.
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