Geheimer Prozess

Malala: Acht Attentäter freigesprochen

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Bei den Verurteilungen habe es sich um ein "Missverständnis" gehandelt.

Acht der zehn Attentäter, die im Oktober 2010 einen Anschlag auf Malala Yousafzai (17), inzwischen Friedensnobelpreisträgerin, verübt haben, sind wieder auf freiem Fuß. Das ist das Ergebnis eines geheimen Prozesses, berichtet "Daily Mirror". Bei den Verurteilungen habe es sich im ein "Missverständnis" gehandelt, deswegen wurden die Urteile wieder aufgehoben.

Die Freilassungen wurden erst jetzt publik, weil ein Medienrummel vermieden werden sollte, beruft sich der "Daily Mirror" auf pakistanische Sicherheitskreise. Auch beim Prozess war außer einem Staatsanwalt, einem Richter, Armeeangehörigen und den Beschuldigten niemand anwesend.

Erst Ende April wurden die Männer wegen eines Geständnisses zu lebenslanger Haft verurteilt. Sie hatten damals gestanden, das Attentat auf Anweisung des heutigen Chefs der pakistanischen Taliban (TTP) ausgeführt zu haben.

Anschlag auf Schulbus
Am 9. Oktober 2012 waren mehrere Mitglieder der radikal-sunnitischen Extremistengruppe in den Schulbus gestiegen, in dem Malala saß. Ein Taliban-Kämpfer schoss ihr gezielt in den Kopf und verletzte sie schwer. Auch zwei ihrer Mitschüler wurden verletzt. Der Mordversuch löste weltweit Entsetzen aus.

Dank einer raschen Notoperation in Pakistan und einer anschließenden Behandlung in Großbritannien überlebte Malala. Die heute 17-Jährige lebt inzwischen im englischen Birmingham. Die Verdächtigen waren im September vergangenen Jahres gefasst worden.

Als Schütze wird ein Mann namens Ataullah Khan verdächtigt. Er soll sich zusammen mit dem pakistanischen Taliban-Chef Fazlullah in Afghanistan verstecken. Fazlullah soll insgesamt 23 Morde in Auftrag gegeben haben, eine entsprechende Liste sei bei den Festgenommenen gefunden worden, sagte Militärsprecher Asim Bajwa.

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