Eneuter Wahlgang

Malediven: Präsient verließ Land vor Wahl

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Inselstaat befindet sich in politischer Krise.

Kurz vor der mehrfach verschobenen Präsidentenwahl auf den Malediven hat Interimspräsident Mohammed Waheed das Land verlassen. Er sei am Donnerstagabend nach Hongkong und Singapur gereist, um seine Ehefrau bei der Behandlung eines Augenleidens zu begleiten, sagte sein Sprecher am Freitag. Am Samstag soll auf den Malediven die bereits drei Mal verschobene Präsidentenwahl stattfinden.

Tiefe politische Krise

Der Inselstaat im Indischen Ozean ist in einer tiefen politischen Krise, seitdem im Februar 2012 der erste demokratisch gewählte Präsident Mohammed Nasheed abgesetzt wurde. Nasheed macht seinen damaligen Vize Waheed und den langjährigen Machthaber Maumoon Abdul Gayoom für seinen Sturz verantwortlich. Bei der ersten Runde der Präsidentenwahl am 7. September war Nasheed auf dem ersten Platz gekommen, doch war das Ergebnis vom Obersten Gericht annulliert worden. Waheed wurde unterdessen als Interimspräsident eingesetzt. Seine Amtszeit war am vergangenen Wochenende abgelaufen, doch will er bis zur Wahl seines Nachfolgers im Amt bleiben.

Nach mehrfacher Verschiebung fand am vergangenen Samstag schließlich eine erneute Abstimmung statt, wobei Nasheed erneut auf den ersten Platz kam. Die für den folgenden Tag geplante Stichwahl wurde kurzfristig verschoben. Am Samstag nun soll Nasheed gegen den Zweitplazierten Abdullah Yameen antreten. Yameen ist der Halbbruder von Maumoon Abdul Gayoom, der die Malediven über 30 Jahre mit harter Hand regierte.
 

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