Auf Druck des Präsidenten

Mali: Regierungschef Mara tritt zurück

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Unterhändler bei Friedensgesprächen wird neuer Ministerpräsident.

Malis Regierungschef Moussa Mara ist zurückgetreten. Zum Nachfolger bestimmte Präsident Ibrahim Boubacar Keita am Donnerstag per Dekret Malis Unterhändler bei den Friedensgesprächen mit den bewaffneten Rebellengruppen, Modibo Keita. Dieser stand bereits im Jahr 2002 für einige Monate an der Spitze der malischen Regierung.

Der seit April 2014 regierende Mara legte sein Amt offenbar auf Druck des Präsidenten nieder. Der Regierungschef habe seine Arbeit fortsetzen wollen, "aber die Entscheidung lag nicht bei ihm", sagte einer seiner Vertrauten. "Der Präsident wünschte sich einen Wechsel an der Regierungsspitze." Auch aus dem Umfeld des Staatschefs hieß es, Keita habe auf den Rücktritt Maras gepocht.

Mali war durch einen Militärputsch im März 2012 ins Chaos gestürzt. Die ehemalige Kolonialmacht Frankreich griff im Jänner 2013 militärisch ein, um das Vorrücken von Islamisten und Tuareg-Rebellen vom Norden in den Süden Malis zu stoppen und die geschwächten Regierungstruppen zu unterstützen. Allerdings ist die Situation im Land auch zwei Jahre später noch nicht unter Kontrolle, im Norden sind die diversen Rebellengruppen weiterhin allgegenwärtig, immer wieder kommt es zu Angriffen auf dort stationierte internationale Friedenstruppen.
 

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