Osttürkische Stadt Van

Mehrere Verletzte bei Explosion in Türkei

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Detonation in Van nahe AKP-Büro und Sitz der Provinzregierung.

Bei einem Autobombenanschlag in der osttürkischen Provinz Van sind 48 Menschen verletzt worden. Das berichteten mehrere türkische Medien am Montag. 46 Zivilisten und zwei Polizisten wurden demnach verletzt, als ein mit Sprengsatz beladenes Fahrzeug an einem Kontrollpunkt vor dem Provinzbüro der islamisch-konservativen Regierungspartei AKP detoniert sei. Das AKP-Gebäude wurde stark beschädigt, wie auf Fernsehbildern zu sehen war.

In der Türkei haben am Montag mehrtägige Feiertage zum Opferfest begonnen. AKP-Politiker versammeln sich jedoch erst am Dienstag zu Feiertagsfeierlichkeiten in ihrer Provinzzentrale, wie ein Parteimitglied dem Sender CNN Türk berichtete.

Behörden vermuten PKK-Anschlag

Die Ursache der Explosion blieb zunächst unklar. Zunächst bekannte sich niemand zu dem Anschlag. Van ist die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz, die an der Grenze zum Iran liegt. Sie wird überwiegend von Kurden bewohnt. Mitte August kamen bei der Explosion einer Autobombe in Van drei Menschen ums Leben, 40 weitere wurden verletzt. Für das Attentat auf das Polizeihauptquartier im Zentrum der Stadt wurde damals die verbotene Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) verantwortlich gemacht.

Die PKK verübt in der Region immer wieder Attentate, vor allem auf Sicherheitskräfte. Die türkische Armee geht in einer Offensive gegen die PKK vor. Ein mehr als zwei Jahre anhaltender Waffenstillstand war im Sommer vergangenen Jahres gescheitert.

Vorgehen gegen PKK verschärft

Seit dem gescheiterten Militärputsch Mitte Juli hatte die türkische Regierung ihr Vorgehen gegen die PKK abermals verschärft. Am Sonntag hatte die türkische Regierung zahlreiche pro-kurdische Gebietsverwaltungen im Südosten unter Zwangsverwaltung gestellt und die gewählten Gemeindevorsitzenden durch regierungsnahe Verwalter ersetzt. Ihnen wird Nähe zur PKK oder zum Prediger Fethullah Gülen, der für den Putsch verantwortlich gemacht wird, vorgeworfen. Von der Maßnahme sind auch vier Bezirke in der Provinz Van betroffen. Unklar war zunächst, ob der mutmaßliche Anschlag im Zusammenhang mit der Maßnahme der Regierung steht.

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