Lehrer fordern

"Mein Kampf" an deutschen Schulen

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Es könne ein wichtiger Beitrag gegen Extremismus sein.

Der Deutsche Lehrerverband will die kommentierte Neuausgabe von Hitlers "Mein Kampf" bundesweit im Schulunterricht einsetzen. "Eine professionelle Behandlung von Textauszügen im Unterricht kann ein wichtiger Beitrag zur Immunisierung Heranwachsender gegen politischen Extremismus sein", sagte Verbandspräsident Josef Kraus dem "Handelsblatt".

Schulen könnten es nicht ignorieren
Er forderte die Kultusministerkonferenz auf, "didaktisch-methodische Rahmenempfehlungen" zu finden. Die Schulen könnten Adolf Hitlers Propagandaschrift nicht ignorieren, betonte Kraus. Denn was für Schulen verboten sei, erfreue sich erfahrungsgemäß im Internet großer Nachfrage. "Da ist es besser, die Rezeption von 'Mein Kampf' wird durch versierte Geschichte- und Politiklehrer angeleitet." Infrage kommt die Behandlung von "Mein Kampf" seiner Ansicht nach nur für die Oberstufe, also für Schüler ab 16 Jahren, sagte Kraus der Zeitung. "Es sind nur Auszüge zu behandeln, an denen nach dem Prinzip 'Wehret den Anfängen' deutlich gemacht werden kann, wohin mit einem solchen Pamphlet die Reise gehen kann."

Ab Jänner 2016 neue Ausgabe

Zum Jahresende laufen die Urheberrechte an "Mein Kampf" aus, mit denen ein Nachdruck in Deutschland bisher verhindert wurde. Im Jänner 2016 will das Institut für Zeitgeschichte (IfZ) in München eine kommentierte Ausgabe herausbringen.

 

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