Flüchtlingspolitik

Merkel lässt Seehofer auf 3 Seiten abblitzen

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CSU-Chef Seehofer hatte der Kanzlerin mit einer Verfassungsklage gedroht.

Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat einem Medienbericht zufolge in ihrem Antwortbrief an CSU-Chef Horst Seehofer die Vorwürfe gegen ihre Flüchtlingspolitik zurückgewiesen.

Nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" (Onlineausgabe) antwortet Merkel auf die Drohung des bayerischen Ministerpräsidenten mit einer Verfassungsklage, dass das Kanzleramt sowie die zuständigen Bundesministerien die Darlegungen Seehofers einer eingehenden Prüfung unterzogen hätten.

Rechtfertigung
Das Ergebnis sei jedoch, dass die Bundesregierung weder den Vorwurf, der Bund habe im Zusammenhang mit seiner Flüchtlingspolitik rechtliche Bindungen missachtet, noch den Vorwurf, der Bund habe keine Schritte zur Reduzierung der Flüchtlingszahl unternommen, für begründet erachte, schreibt Merkel demnach in ihrer dreiseitigen Antwort.

Die Bundesregierung verfolge das Ziel einer nachhaltigen Lösung der Flüchtlingskrise, erläutere Merkel weiter. Das bedeute, dass die Zahl der in die EU kommenden Flüchtlinge reduziert werden müsse, Europa aber zugleich auch seinen humanitären Verpflichtungen gerecht werden müsse. Dazu seien auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene Schritte in erheblichem Umfang unternommen worden.

Am Ende des Briefes lobt Merkel den Angaben zufolge die Umsicht und die Entschlossenheit, mit der Bayern auf die große Zahl an Flüchtlingen in den vergangenen Monaten reagiert habe. Das Schreiben an Seehofer schließe mit dem Hinweis, der Bundesregierung sei auch weiterhin an einem engen Austausch gelegen.

Seehofer hatte am Montag den Eingang des Schreibens von Merkel bestätigt, weder er noch die Bundesregierung äußerten sich jedoch näher zum Inhalt. Seehofer hatte in seinem im Jänner verschickten Schreiben für den Fall, dass Berlin den Andrang von Flüchtlingen nach Deutschland nicht besser steuert, mit einer Klage vor dem Verfassungsgericht gedroht. Die CSU dringt insbesondere auf wirksame Grenzkontrollen und eine Obergrenze für die Einwanderung.

 

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