Iran-Sanktionen

Merkel und Brown unterstützen Obama

Teilen

Merkel führte zudem ein freundliches Gespräch mit Chinas Ministerpräsident.

Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel und der britische Premierminister Gordon Brown haben sich im Atomstreit mit dem Iran hinter die Forderung von US-Präsident Barack Obama nach neuen Sanktionen gegen Teheran gestellt. Übereinstimmungen mit der Londoner Regierung gab es nach Merkels Worten auch bei der Einführung einer Bankenabgabe.

"Ich freue mich, dass es auch in Großbritannien die Absicht gibt, eine solche Abgabe einzuführen", sagte Merkel nach dem Treffen vor Journalisten. Die Koordination solle auf europäischer Ebene fortgeführt werden. Brown stehe der Idee einer Bankenabgabe aufgeschlossen gegenüber. In Großbritannien werde dieses Thema "sehr konstruktiv" diskutiert, genauso wie in den USA, sagte die Kanzlerin. "Es ging eigentlich nur darum, dass wir verabredet haben, dass eine solche Bankenabgabe dann möglichst auch koordiniert innerhalb der Europäischen Union eingeführt wird. Hierbei gibt es also ein hohes Maß an Übereinstimmung."

Merkel erhält "King Charles II Medal"
Am Mittwoch hatte die Bundesregierung in Eckpunkten eine Zwangsabgabe für Banken beschlossen. Finanzminister Wolfgang Schäuble will die Kreditinstitute verpflichten, 1,0 bis 1,2 Milliarden Euro pro Jahr in einen neuen Stabilitätsfonds einzuzahlen.

Merkel wurde bei ihrem London-Besuch am Donnerstag auch die "King Charles II Medal" der Royal Society verliehen. Die Auszeichnung wird seit 1997 ausschließlich an ausländische Staats- und Regierungsoberhäupter vergeben, die sich in außergewöhnlicher Weise um die Förderung von Forschung und Wissenschaft in ihrem Land verdient gemacht haben. Merkel ist Doktor der Physik. Sie bedankte sich für die Ehrung, die "auch eine Anerkennung für die Wissenschaften in Deutschland ist und uns ermutigt, die Wissenschaften weiter zu fördern".

Freundliches Gespräch mit Jiabao
Nach britischen Angaben hat es bei dem Gespräch zwischen Brown und Merkel eine "starke Unterstützung" für neue Sanktionen gegen den Iran gegeben. Vom Kanzleramt verlautete zudem, Merkel habe in dieser und anderen Fragen auch ein längeres und freundliches Telefongespräch mit dem chinesischen Ministerpräsidenten Wen Jiabao geführt. Die Vetomacht China hat sich bislang gegen neue Sanktionen gegen den Iran gesträubt.

Das Treffen von Brown und Merkel fand ein Jahr nach dem Londoner G-20-Krisengipfel zur Krise der Weltwirtschaft statt. Beide sprachen am Donnerstag darüber, "wie ein weiterer erfolgreicher G-20-Gipfel gewährleistet" werden kann, wie Browns Büro mitteilte. Das Nachfolgetreffen der wichtigsten Industrie- und Schwellenländer soll im Juni in Toronto in Kanada stattfinden.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.