Weltbank

Millionen-Hilfe für Haiti bewilligt

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Mit den rund 21 Mio Euro sollen in Haiti neue Häuse gebaut werden.

Die Weltbank hat am Dienstag 30 Millionen Dollar (21,6 Mio. Euro) für ein Wiederaufbauprojekt in Port-au-Prince bewilligt. Von dem Geld sollen rund 140.000 Einwohner in der Hauptstadt Haitis und im Vorort Carrefour profitieren, die beim Erdbeben im Jänner dieses Jahres ihr Hab und Gut verloren haben. Mit den Mitteln sollen, wie die Bank am Dienstag in Washington weiter mitteilte, 60.000 Kubikmeter Trümmer beseitigt, die Infrastruktur in den betroffenen Stadtteilen repariert und Geld für die Wiederherstellung von Wohnhäusern ausgezahlt werden.

Verherendes Erdbeben
Bei dem Erdbeben mit über 220.000 Toten am 12. Jänner war der Großraum Port-au-Prince in weiten Teilen zerstört worden. Noch heute leben rund 1,5 Millionen Opfer der Katastrophe in Obdachlosen-Camps und neben den Trümmern ihrer zerstörten Häuser. Der Wiederaufbau, für den die Weltgemeinschaft rund zehn Milliarden Dollar zugesagte, hat im großen Stil noch nicht begonnen.

"Es ist der Schlüssel zu einer Verbesserung des Lebens und der Sicherheit in Haiti, die Menschen aus den Lagern herauszubringen und die Bedingungen für die Rückkehr in die angestammten Viertel zu schaffen", sagte Haitis Finanzminister Ronald Baudin. Bisher scheiterten Aufbauprojekte vor allem an ungeklärten Eigentumsrechten an Grund und Boden, oder weil Eigentümer sich weigerten, ihr Land für den Bau von Häusern zur Verfügung zu stellen.

Cholera-Klinik angegriffen

Die Furcht vor einer weiteren Ausbreitung der Cholera in Haiti hat sich am Dienstag in gewaltsamen Protesten gegen eine Klinik der Organisation Ärzte ohne Grenzen entladen. Etwa 300 Menschen griffen das Behandlungszentrum an, das in der Hafenstadt St. Marc eröffnet werden sollte. Augenzeugen zufolge schleuderten sie Steine und mindestens einen Molotow-Cocktail.

Argentinische UN-Blauhelmsoldaten rückten zur Unterstützung der örtlichen Polizei an. Behördenvertreter versicherten der aufgebrachten Menge schließlich, dass die Klinik nicht in ihrem Viertel eingerichtet werde.

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