Rätselhaft

Mini-Bombe auf Gelände von US-AKW geschmuggelt

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Ein Ingenieur eines US-Atomkraftwerks hatte einen kleinen Sprengsatz im Auto - wer ihm den untergejubelt hat, ist noch völlig unklar.

Im größten Atomkraftwerk der USA haben Sicherheitskräfte am Freitag bei einem Mitarbeiter einen kleinen Sprengsatz entdeckt. Der 61-Jährige wurde bei der Einfahrt auf das Gelände angehalten und vorübergehend in Gewahrsam genommen. Das Kraftwerk im Staat Arizona wurde einige Stunden abgeriegelt, der Betrieb lief aber normal weiter. Einen Terror-Hintergrund gab es nicht.

Mysteriöse Sache
Der Sprengsatz, eine kleine Rohrbombe, lag offen auf der Ladefläche des Wagen des Mannes, er war nicht einmal versteckt. Der Ingenieur - zuständig für den Einkauf von Material - erklärte, er wisse nicht, wie die Bombe in seinen Wagen gekommen sei. Er wurde nach einer Vernehmung durch die Polizei und der Durchsuchung seiner Wohnung wieder auf freien Fuß gesetzt. Die Ermittler gingen den Hintergründen der Tat nach.

FBI schaltet sich ein
Der Mitarbeiter hat auch Zugang zu geschützten AKW-Bereichen, auch zu den Reaktoren. "Meine Männer denken, dass er nicht wusste, dass sich (der Sprengsatz) in seinem Lastwagen befand", sagte Arpaio. Nun müsse untersucht werden, ob die Aktion auf den Mann gezielt habe, ob möglicherweise ein verärgerter Mitarbeiter die Bombe versteckt habe. Auch die US-Bundespolizei FBI schaltete sich in die Ermittlungen ein.

Polizei tappt im Dunkeln
Die Causa ist durchaus rätselhaft. Es sei völlig unklar, wie der Sprengsatz in den Wagen gelangen konnte. Selbst nach der Wohnungsdurchsuchung gab es nichts, was den Ingenieur mit der Rohrbombe in Verbindung brächte.

Babybombe
Die Behörden beschrieben den Sprengsatz als ein etwa 15 Zentimeter langes geschlossenes Rohr mit verdächtigem Inhalt - vermutlich selbst gemacht. Es reißt bei einer Explosion in dem Pickup bestenfalls in Loch in die Ladefläche.

Routinekontrolle
Die Rohrbombe war zum Schichtbeginn Freitag früh während einer Routinekontrolle von bewaffneten Sicherheitskräften an der Zufahrt zur Atomanlage von Palo Verde im US-Bundesstaat Arizona entdeckt worden. Der Betreibergesellschaft zufolge befand sich die Bombe in der Schlafkabine des Lastwagens, in dem der Mitarbeiter des Subunternehmens unterwegs war. Es habe zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr für die Sicherheit der Angestellten der Atomanlage bestanden, versicherte das Unternehmen. Alle Mitarbeiter, insbesondere das Sicherheitspersonal, hätten angemessen reagiert. Die Anlage von Palo Verde liegt 80 Kilometer von der Millionenstadt Phoenix entfernt.

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