Wegen hohen Alters angeblich keine Gefahr mehr

Mörder aus Haft entlassen – dann mordete er wieder

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Albert Flick während des Prozesses. Am Mittwoch wurde der 77-Jährige endgültig hinter Gitter gebracht.

USA. Dieser Fall eines Justizversagens macht fassungslos: 21 Jahre lang saß Albert Flick, der heute 77 Jahre alt ist im Gefängnis, weil er seine Frau im Jahr 1979 mit 14 Messerstichen getötet hatte. Am Mittwoch wurde Flick erneut wegen Mordes verurteilt – doch zu seinem zweiten Mord hätte es gar nicht erst kommen dürfen.

Weil sich seine Frau von ihm scheiden lassen will, rastet Flick aus und ersticht seine Frau. Er muss 1979 für 22 Jahre ins Gefängnis. Wegen guter Führung wird Flick nach 21 Jahren frühzeitig auf Bewährung entlassen. Draußen wird er schnell handgreiflich, landet nicht lange nach seiner Entlassung wieder hinter Gittern, weil er gegen die Bewährungsauflagen verstoßen hat.
 
2007 attackiert der immer noch gewalttätige Mittsechziger eine Frau mit einer Gabel an. Dafür muss er weitere drei Jahre in den Knast. Als er wieder auf freiem Fuß ist, attackiert er eine Frau in seinem Apartment in Portland und kommt erneut vor den Haftrichter.
 

Richter mit grober Fehleinschätzung

Flicks Alter verleitet Richter Robert E. Crowley zu dem fatalen Schluss, ihn nur für einen relativ kurzen Zeitraum, weitere vier Jahre, ins Gefängnis zu stecken. Seine Begründung: "Eines Tages wird Herr Flick ein Alter erreichen, in dem er zu solchen Taten nicht mehr in der Lage sein wird. Ihn über die Zeit hinaus einzusperren ergibt für mich keinen Sinn."
 

Flick begeht zweiten Mord 

Weil ein Richter dem alten Mann eine zweite Bluttat nicht mehr zutraute, kam er frei und stach die Frau 2018 vor einem Waschsalon nieder. Wegen des zweiten Mordes war er seit vergangener Woche wieder auf der Anklagebank. 
 
Er lernt die obdachlose Mutter Kimberley Dobbie (†48) und ihre beiden Zwillingssöhne (11) kennen, isst mit ihr gemeinsam sie in einem Obdachlosenheim und freundet sich mit ihr an. Als sie jedoch die Stadt verlassen will, schlägt seine Stimmung um. Laut den Gerichtsprotokollen kündigt er jetzt eine Bluttat an: "Wenn ich sie nicht haben kann, dann kille ich sie eben."
 
Flick ging zu Walmart, besorgte sich ein Messer und folgte Kimberley zu einem Waschsalon. Dort sticht er mindestens elf Mal auf sie ein, die Klinge durchbohrt mehrfach ihr Herz und ihre Lunge. Die Überwachungskamera zeichnet alles auf. Noch viel schlimmer: Ihre Zwillinge müssen alles mit ansehen.
 
Jetzt haben die Geschworenen eindeutig entschieden: Flick sitzt nun für den Rest seines Lebens hinter Gittern. 
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