Bei Putschversuch

Mordkommando sollte Erdogan umbringen – Haft

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Türkisches Gericht bestätigte Haftstrafen für 'Erdogan-Mordkommando'.

Fast drei Jahre nach dem Putschversuch von 2016 hat ein Berufungsgericht in Ankara lebenslange Haftstrafen gegen ein "Erdogan-Mordkommando" bestätigt. Die schon im Oktober 2017 verhängten Strafen wurden somit am Freitag einem Bericht der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu zufolge rechtskräftig.

In der Nacht des Putsches auf den 16. Juli 2016 sollen mehrere Dutzend Soldaten versucht haben, Präsident Recep Tayyip Erdogan festzunehmen oder zu töten. Der hielt sich damals in einem Hotel in Marmaris auf.

Hergang nicht voll geklärt

Bis heute sind der Hergang in der Nacht und die Motive der Männer öffentlich nicht voll geklärt. Anadolu zufolge sollen die Militärs, unter ihnen ein Brigadegeneral, das Hotel zunächst aus der Luft bombardiert haben. Danach seien maskierte und bewaffnete Gruppen aus Helikoptern geklettert und hätten sich mit Sicherheitskräften ein Gefecht geliefert. Zwei Polizisten starben. Erdogan hatte das Hotel da aber schon verlassen.
 
Bei dem Prozess, der im Februar 2017 begann, standen Anadolu zufolge zunächst insgesamt 47 Männer vor Gericht. Am Freitag berichtete die staatliche Agentur von 37 Männern, die zu lebenslangen oder mehrfach lebenslangen Haftstrafen verurteilt wurden. Der Regierung zufolge sollen sie der Bewegung des Predigers Fethullah Gülen angehören, den Erdogan für den Putschversuch verantwortlich macht.
 
Seit dem Putschversuch wurden Angaben aus dem März zufolge mehr als 500.000 Menschen festgenommen - rund 30.000 sollen noch in Haft sein.
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