Opposition will verhandeln

Muslimbruderschaft will ElBaradei als Vermittler

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Auch andere Oppositionsvertreter mit dem Ex-IAEA-Chef einverstanden.

Nach dem Willen der größten ägyptischen Oppositionsgruppe, der Muslimbruderschaft, soll der Friedensnobelpreisträger Mohamed ElBaradei mit der politischen Führung unter Staatschef Hosni Mubarak verhandeln. Auch andere Oppositionsvertreter hätten sich mit dem früheren Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA/IAEO) als Verhandlungsführer einverstanden erklärt, teilte ein Führungsmitglied der Bruderschaft am Sonntag mit.

Gleichzeitig lehnten die Muslimbrüder die von Mubarak am Samstag neu eingesetzten Politiker auf Schlüsselpositionen des Landes ab. Die Ernennungen des Geheimdienstchefs Omar Suleiman zum Vizepräsidenten und des bisherigen Luftverkehrsministers Ahmed Schafik zum Regierungschef seien ein "Versuch, die Forderungen des Volks zu umgehen und die Revolution zum Scheitern zu bringen", erklärte die Bruderschaft in einer Mitteilung.

Die seit Dienstag andauernden Proteste gegen Mubarak waren auch am Sonntag fortgesetzt worden. In der Straßen der ägyptischen Hauptstadt Kairo forderten tausende Menschen seinen Abtritt. Die Polizei zog sich weitgehend aus der Öffentlichkeit zurück. Die Armee riegelte das Zentrum Kairos mit Sturmpanzern ab. Bei den landesweiten Protesten starben bisher mehr als hundert Menschen.
 

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