Nach Mladic-Verhaftung

Serbien verlangt raschen EU-Beitritt

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Präsident Tadic möchte Fortschritte bei den Beitrittsverhandlungen.

Serbien erwartet von der EU als Belohnung für die Verhaftung des mutmaßlichen Kriegsverbrechers Ratko Mladic einen baldigen Beitritt zur Europäischen Union. Serbiens Präsident Boris Tadic sagte am Montag nach einem Treffen mit EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy in Brüssel: "Wir gehen davon aus, den Status als EU-Kandidat zum Jahresende zu erhalten und die Beitrittsverhandlungen zu Beginn nächsten Jahres zu starten, ich hoffe, im Frühjahr."

Tadic trieb Mladic-Verhaftung voran
Staatspräsident Tadic gilt als Antreiber für die Mladic-Verhaftung. Schon vor einigen Tagen hatte er in Interviews die Botschaft vertreten, dass Brüssel nun seinen Teil der Verpflichtung einlösen müsse, weil Serbien mit der Mladic-Auslieferung an das UN-Tribunal in Vorleistung getreten sei. Die EU hatte die Verhaftung Mladics zur Grundvoraussetzung für den Beitritt Serbiens zur EU gemacht, den das Land bereits im Dezember 2009 beantragt hatte.

Brüssel drängt auf Lösung in der Kosovo-Frage
Tadic versprach in Brüssel, er werde alle Verpflichtungen der EU erfüllen. Allerdings ist mit der Mladic-Verhaftung nur ein Hindernis aus dem Weg geräumt. So ist der frühere kroatische Serben-Führer Goran Hadzic weiter flüchtig. Daneben verlangt Brüssel tiefgreifende Reformen und bessere Beziehungen zu der ehemaligen serbischen Provinz Kosovo.

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