Großbritannien

Nach Wahlbeben: Theresa May vor Rücktritt?

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Laut Exit-Poll verlieren die Konservativen die absolute Mehrheit. Für May ein Schlag ins Gesicht.

Die britischen Konservativen könnten bei der Unterhauswahl am Donnerstag die absolute Mehrheit im Parlament verlieren. Nachwahlbefragungen sahen die Partei von Premierministerin Theresa May bei nur 314 der 650 Sitze, wie die BBC nach Wahlschluss berichtete. Notwendig für die absolute Mehrheit wären aber mindestens 326 Mandate.

Für die Premierministerin Theresa May wäre dieses Ergebnis ein Schlag ins Gesicht. Noch im April ist sie mit einem Vorsprung von 25 Punkten in den Wahlkampf gestartet. Viele rechnen jetzt bereits mit dem Rücktritt Mays.

Die Regierungschefin wollte mit der vorgezogenen Neuwahl die absolute Mehrheit der Konservativen im Unterhaus eigentlich ausbauen und sich so Rückendeckung für die Brexit-Verhandlungen geben lassen. Bisher hatten die Tories im Unterhaus 330 Mandate. Ein Unterhaus ohne absolute Mehrheit ("hung parliament") gilt in der britischen politischen Tradition als nicht wünschenswert. Zuletzt war dies nach der Wahl 2010 der Fall.

Laut den Befragungen dürfte die oppositionelle Labour Party 266 Sitze erhalten und damit 37 Parlamentarier dazugewinnen. Die Daten sagten weiters für die Scottish National Party 34 und für die Liberaldemokraten 14 Sitze voraus.

Der frühere Finanzminister George Osborne sagte am Donnerstagabend in einer ersten Reaktion, die Prognose sei für seine konservative Parteikollegin May "komplett katastrophal". Das britische Pfund gab im Vergleich zum Euro ungewöhnlich deutlich um 1,5 Prozent nach.
 

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