Friedens-Verhandlungen

Nahost-Gespräche: Israel lässt Häftlinge frei

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Turbulente Lage vor Beginn der Friedensgespräche in Nahost.

Kurz vor dem offiziellen Beginn direkter Nahost-Friedensverhandlungen hat Israel als Geste des guten Willens 26 palästinensische Häftlinge freigelassen. Sie trafen am Mittwoch im Westjordanland und im Gazastreifen ein, wo sie trotz nächtlicher Stunde von tausenden Menschen umjubelt wurden. "Wir werden weiter machen, bis wir alle palästinensischen Häftlinge aus israelischen Gefängnissen befreit haben", sagte Palästinenserpräsident Mahmoud Abbas bei einer Willkommensfeier in Ramallah.

Alle 26 Langzeithäftlinge hatten am Dienstagabend die Haftanlage Ajalon nahe Tel Aviv verlassen. Israels Oberster Gerichtshof hatte Einsprüche von Opferfamilien gegen die Freilassungen zurückgewiesen. Solche Entscheidungen lägen im Ermessen der Regierung, hieß es. Die schrittweise Freilassung von insgesamt 104 Gefangenen in vier Etappen parallel zu den auf neun Monate angesetzten Nahost-Friedensgesprächen war von Israel als Zeichen des guten Willens angekündigt worden.

Israelischer Luftangriff auf Gazastreifen
Kurz vor dem Beginn der Friedensgespräche flog Israel einen Luftangriff im Gazastreifen. Der Einsatz habe sich gegen zwei Orte gerichtet, von denen Raketen in Richtung Israel abgefeuert worden seien, teilte die Armee am Mittwoch mit. Am Mittwoch wollen Israel und die im Westjordanland herrschende PLO mit Friedensgesprächen in Jerusalem beginnen.

Gespräche sollen am Mittwoch weiter gehen

Israel und die Palästinenser wollen am Mittwoch einen neuen Versuch zur Aushandlung eines Friedensvertrags starten. US-Vermittler Martin Indyk sowie die israelische Verhandlungsführerin Zipi Livni und ihr palästinensischer Gegenpart Sajeb Erakat von der PLO wollen in Jerusalem Zeitablauf und Modalitäten der auf neun Monate angelegten Gespräche vereinbaren.

US-Außenminister John Kerry hatte sich monatelang intensiv um eine Wiederaufnahme der Kontakte bemüht. Nach seinen Angaben sollen alle Kernprobleme im Nahost-Konflikt auf den Tisch kommen. Dazu zählen die Grenzziehung, die Zukunft Jerusalems sowie das Schicksal der palästinensischen Flüchtlinge und Sicherheitsgarantien für Israel.

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