Italien

Napolitano gegen Libyen-Rückzug

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Der Staatschef stellt sich entschieden gegen die Forderung der Lega Nord.

Italiens Staatspräsident Giorgio Napolitano kritisiert die Forderungen der rechtspopulistischen Regierungspartei Lega Nord nach einem Ende der italienischen Beteiligung am Libyen-Einsatz. "Es ist unsere Pflicht, weiterhin Mitglied der Koalition zu sein, die auf den UNO-Appell für Libyen reagiert hat", betonte Napolitano. Es sei wichtig, dass Italien seinen Beitrag für den Frieden in seiner ehemaligen Kolonie leiste.

Maroni argumentiert mit Flüchtlingswelle
Innenminister Roberto Maroni, "Nummer Zwei" der Lega Nord erwiderte, dass man nur mit einem Ende der Angriffe auf Libyen die Flüchtlingswelle in Richtung Süditalien stoppen könne. Maroni hatte am Sonntag gefordert, dass Italien seine Ausgaben für den NATO-Militäreinsatz in Libyen einstelle. Italien und Europa sollten sich an den US-Abgeordneten ein Beispiel nehmen, die mit einer breiten Mehrheit beschlossen haben, keine Gelder für die Operation zur Verfügung zu stellen, so der Minister. "Die italienische Regierung und die europäischen Partner sollten Geld in die Entwicklung der Demokratie und nicht für Bomben ausgeben", sagte Maroni.

Auch Außenminister Franco Frattini schließt einen einseitigen Rückzug Italiens aus der Libyen-Mission aus. "Missionen sind nützlich und müssen im Rahmen einer internationalen Kooperation betrachtet werden. Es gibt keinen einseitigen Rückzug", bekräftigte Frattini am Montag.

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