Rom

Napolitano rettet Italiens Würde

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Staatschef Napolitano wollte im Mai nach sieben Jahren abtreten. Jetzt ließ er sich von allen Seiten breitschlagen – und wurde wiedergewählt.

Italiens neue Hoffnung ist 87 Jahre alt. Der greise Präsident Giorgio Napolitano wollte im Mai abtreten. Jetzt kann er das Land aus der politischen Sackgasse steuern. Der Gentleman und Ex-Kommunist, der aus Altersgründen gar keine zweite Amtszeit angepeilt hatte, wurde für weitere sieben Jahre wiedergewählt.

Fünf Wahldurchgänge mit anderen Kandidaten hatten davor kein Ergebnis gebracht. Beim sechsten Urnengang am Samstag konnten sich alle Parteien auf Napolitano einigen.

Berlusconi und Monti beknieten Präsidenten
Für das Chaos der letzten Wochen gilt der linke Sieger der letzten Parlamentswahl von Ende Februar, Pier Luigi Bersani, als Hauptverantwortlicher. Er hatte mit seiner Rücktrittsdrohung ein veritables Polit-Debakel angerichtet. Die Konsequenzen waren himmelschreiend: leere Stimmzettel beim 5.

Wahlgang, erst linke, dann rechte Demonstrationen vor dem Parlament. Bis einigen Parlamentariern schließlich der Kragen platzte. Den ganzen Tag über pilgerten Bersani, Silvio Berlusconi und der scheidende Premier Mario Monti in den Quirinalspalast, um Napolitano zu überreden. Mit Erfolg.

Nach Napolitano erhielt Stefano Rodota, Kandidat der Protestbewegung von Beppe Grillo, die meisten Stimmen.


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