Neue Audiobotschaft

Gaddafi: "Werde bis zum Tod kämpfen"

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Der libysche Diktator will "in Tripolis bleiben. Tot oder lebendig".

Libyens Staatschef Muammar al-Gaddafi hat sich trotz der massiven Luftangriffe der NATO auf sein Land unbeugsam gezeigt. Er werde in Tripolis bleiben, "tot oder lebendig", sagte Gaddafi am Dienstag in einer Audiobotschaft im staatlichen Fernsehen. Unterdessen setzte die NATO die schweren Angriffe auf Tripolis fort. Wieder waren laut Augenzeugen schwere Explsionen aus in der libyschen Hauptstadt zu hören.

Gaddafi spricht von "Märtyrertod"

"Wir werden nicht kapitulieren, wir begrüßen den Tod, der Märtyrertod ist Millionen Mal besser". Seine Anhänger rief er auf, zu seiner im Laufe des Tages mehrmals getroffenen Residenz Bab al-Aziziya zu kommen. "Wir werden die Feinde besiegen, dieser Kampf wurde uns aufgezwungen", sagte er.

Die NATO flog am Dienstag die schwersten Luftangriffe auf die libysche Hauptstadt seit Beginn des Militäreinsatzes im März. Nach Angaben des libyschen Regimes hat die NATO am Dienstag bei ihren Luftangriffen mehr als 60 Bomben über der Hauptstadt Tripolis abgeworfen und 31 Menschen getötet. Wie Regierungssprecher Moussa Ibrahim auf einer Pressekonferenz weiter mitteilte, seien Dutzende Menschen verletzt worden.

Die Angriffe galten nach seinen Worten vor allem dem Wohnkomplex von Machthaber Muammar al-Gaddafi im Zentrum von Tripolis, dem östlichen Vorort Tajoura (Tajura) sowie der Straße zum Flughafen im Süden der Hauptstadt. Es handelte sich um die schwersten Angriffe seit Beginn des Militäreinsatzes unter Führung der NATO Ende März.



Erstmals russische Verhandler bei den Rebellen
Rund drei Monate nach Beginn des Aufstands in Libyen entsandte Russland erstmals einen offiziellen Vertreter zu den Rebellen. Russland habe jedoch keine Hauptvermittlerrolle inne, stellte der russische Außenminister Sergej Lawrow am Dienstag während eines Besuchs in Oslo klar.

Der Sondergesandte des Kreml, Michail Margelow, sagte, er sei nach Libyen gekommen, "um den Dialog zwischen den beiden Lagern zu erleichtern". In Benghazi sollte Margelow den Präsidenten des Übergangsrats der Rebellen, Mustafa Abdel Jalil, sowie weitere Vertreter der Aufständischen treffen. Später wollte er auch nach Tripolis reisen. Lawrow erklärte jedoch, Russland strebe nicht die Rolle als Hauptvermittler zwischen Regierung und Rebellen an. Die Lösung des Konflikt sei Sache der Libyer.

China empfängt libysche Politiker
Erstmals seit Beginn der Krise nahm auch China Gespräche mit libyschen Vertretern auf. Libyens Außenminister Abdelati al-Obeidi traf am Dienstag in China ein, um über eine Lösung des Konflikts zu diskutieren. Zugleich reisten chinesische Diplomaten nach Benghazi, um dort die Rebellenführer zu treffen. China hat große wirtschaftliche Interessen in Libyen, hatte sich aber wie Russland bei der Verabschiedung der UN-Resolution für das Mandat zu Kampfeinsätzen in Libyen enthalten.

EU verschärft Sanktionen gegen Libyen
Die EU verschärfte unterdessen die Sanktionen gegen Libyen und fror Gelder von sechs Hafenbehörden ein. "Konkret werden die unter der Kontrolle des Gaddafi-Regimes stehenden Häfen von Tripolis, Zuwara, Zawia, Al-Khoms, Ras Lanuf und Brega gelistet", teilte das Auswärtige Amt in Berlin mit. Damit würden die Versorgungswege "für den Unterdrückungsapparat des Diktators" weiter eingeschränkt, erklärte Deutschlands Außenminister Guido Westerwelle.

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