Unruhen

Neue Krawalle nach Anschlag in Ägypten

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Die Kopten verlangen mehr Schutz von der Regierung in Kairo.

In Ägypten haben sich nach dem Anschlag vor einer Kirche aufgebrachte koptische Christen am Sonntag Auseinandersetzungen mit der Polizei geliefert. Hunderte Christen demonstrierten in Kairo und in Alexandria, wo sich in der Silvesternacht ein Selbstmordattentäter in die Luft gesprengt hatte. Mindestens 21 Menschen wurden dabei getötet, fast 100 verletzt.

Vor der Sankt-Markus-Kathedrale in Kairo verlangten mehrere hundert Demonstranten mehr Schutz für die Christen im überwiegend muslimischen Ägypten und warfen der Regierung Feigheit vor. Es kam zu Krawallen zwischen Polizisten und Demonstranten, die eine Absperrung durchbrechen und durch die Straßen ziehen wollten. Bereits unmittelbar nach dem Anschlag war es zu Auseinandersetzungen zwischen Christen und Muslimen gekommen.

Verbindungen ins Ausland?
Das Innenministerium bezichtigte einen Selbstmordattentäter mit Verbindungen ins Ausland der Tat. Am Sonntag befanden sich nach Angaben von Sicherheitskräften noch sieben Personen für Befragungen in Haft, zehn weitere wurden von der Polizei wieder entlassen. Im November hatte das internationale Terrornetzwerk Al-Kaida mit Anschlägen auf koptische Kirchen in Ägypten gedroht und Muslime zu Gewalttaten angehalten.

Der Bombenanschlag hat weltweit Bestürzung hervorgerufen. Papst Benedikt XVI. und US-Präsident Barack Obama verurteilten die Tat.

 

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