Nach Christchurch-Terror

Neuseeland verbietet Sturmgewehre und halbautomatische Waffen

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Die Regierung will Bürgern nun auch Waffen abkaufen 

Neuseeland wird in einer ersten Reaktion auf das Massaker in zwei Moscheen in Christchurch ab sofort alle Sturmgewehre und halbautomatischen Gewehre verbieten. Das kündigte Premierministerin Jacinda Ardern am Donnerstag in Wellington an. Ein Rechtsextremist aus Australien hatte am vergangenen Freitag 50 Menschen erschossen und Dutzende weitere verletzt.
 
Wie Ardern betonte, trete das Verbot sofort in Kraft. Eine entsprechende Gesetzgebung durch das Parlament solle folgen. Mit dem sofortigen Verbot solle verhindert werden, dass derartige Waffen gehortet werden. Auch spezielle Zurüstteile, mit denen Gewehre zu militärischen Waffen aufgerüstet werden können, sollen unter das Verbot fallen. Zudem werde von der Regierung ein Plan erarbeitet, um Waffen aus Privatbesitz der Bürger aufzukaufen. Dies könnte bis zu 200 Millionen neuseeländische Dollar (120,72 Mio. Euro) kosten.
 
"Kurz gesagt, wird jede Art von halbautomatischen Waffen, die bei dem Terroranschlag am vergangenen Freitag benutzt wurde, in diesem Land verboten", schloss sie ihre Erklärung.
 

Erste Opfer beerdigt

Erst am Mittwoch waren die ersten Opfer des Terroranschlags beerdigt worden. Eine Woche nach der Tat will Neuseeland am Freitag zwei Schweigeminuten einlegen. Zur Tatzeit soll das ganze Land stillstehen. Ardern kündigte auch an, dass es später eine nationale Trauerfeier geben soll.
 
Bei den Anschlägen handelt sich um den größten Massenmord in der Geschichte Neuseelands in Friedenszeiten. Dem rechtsextremen Täter, der seine Bluttat gefilmt und live im Internet übertragen hatte, droht lebenslange Haft.
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