Italien

Kaum Interesse an Kommunal-Wahl

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Die Wahlbeteiligung im Stiefel-Land liegt bei derzeit 13 Prozent.

Bei den Kommunalwahlen in Italien, zu denen am Sonntag und Montag neun Millionen Wähler aufgerufen sind, zeichnet sich eine niedrige Wahlbeteiligung ab. 37,7 Prozent der Wahlberechtigten hatten um 19.00 Uhr ihre Stimme abgegeben, teilte das Innenministerium in Rom mit. Bei den letzten Kommunalwahlen im Jahr 2007 war die Beteiligung bei 39,1 Prozent gelegen. Die Wahllokale sind am Sonntag bis 22 Uhr offen. Gewählt wird auch am Montag bis 15 Uhr. Mit Resultaten ist am Montagabend zu rechnen.

 Es handelt sich um die ersten Wahlen seit dem Ende der Regierung von Silvio Berlusconi im vergangenen November. Der Urnengang gilt als Test für die Sparpolitik der Regierung von Ministerpräsidenten Mario Monti. Gewählt wird in 1.015 Kommunen, darunter Genua, Parma, Verona und Palermo. Die Teilkommunalwahlen gelten als wichtiger Wahltest im Hinblick auf die Parlamentswahlen im kommenden Jahr.

Infolge der drastischen Sparmaßnahmen zur Bewältigung der Schuldenkrise wächst die Politikverdrossenheit der Italiener. Die am Wahlkampf beteiligten Parteien befürchten eine hohe Stimmenenthaltung. Umfragen zufolge liegt die Mitte-links-Gruppierung "Demokratische Partei" (PD) vor der PdL (Volk der Freiheit) des früheren Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi. Beide Gruppierungen unterstützen das Fachleutekabinett um Premier Monti.

 Auch eine Reihe von Korruptionsskandalen, die die Traditionsparteien in den letzten Monaten schwer belastet haben, setzen die Parteien arg unter Druck. Als wahre Überraschung des Urnengangs könnte sich der Kult-Satiriker und Erfolgs-Blogger Beppe Grillo erweisen, der die Massen mit seiner Kampagne gegen die "Kaste" der italienischen Parlamentarier, die Verschwendungen im politischen System und die Richtlinien der Europäischen Zentralbank mobilisiert.

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