Peres

Nobelpreisträger Shimon Peres in künstliches Koma versetzt

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Der ehemalige israleische Präsident soll einen Hirnschlag erlitten haben.

Israels Ex-Präsident Shimon Peres hat einen Schlaganfall erlitten. Er wurde in ein Krankenhaus in der Nähe von Tel Aviv gebracht, teilte seine Sprecherin am Dienstagabend mit. Sein Zustand sei stabil, und er sei bei vollem Bewusstsein.

Im Anschluss bestätigte sein Sprecher allerdings Medienberichte, wonach Peres an ein Beatmungsgerät angeschlossen wurde. Die Nachrichtenseite "Ynetnews" berichtete von einem künstlichen Koma.

Heuer bereits Herzinfarkt
Der 93-Jährige hatte erst vergangene Woche einen Herzschrittmacher eingesetzt bekommen. Bereits Anfang des Jahres hatte der Friedensnobelpreisträger einen Herzinfarkt erlitten. Bei einem öffentlichen Auftritt im Juli wirkte er gesundheitlich angeschlagen.

Ministerpräsident Benjamin Netanyahu telefoniert nach Angaben seines Büros mit dem Krankenhaus und übermittelte, das ganze Volk bete für die Genesung von Peres.

Für Verständigung eingesetzt
Peres hat sich bisher trotz seines hohen Alters unvermindert für eine Verständigung zwischen Israelis und Arabern eingesetzt, unter anderem mit seinem Peres Center for Peace in Tel Aviv. Er hat nie die Hoffnung auf eine friedliche Lösung im Nahost-Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern aufgegeben.

Wohl durch sein beharrliches Streben nach Frieden ist er zudem einer der wenigen israelischen Politiker, der im Ausland beliebt ist. Peres äußerte sich auch als Staatspräsident immer wieder sehr politisch - ungewöhnlich für dieses Amt.

Er war zweimal Regierungschef und mehrmals Minister. Den Friedensnobelpreis hat er 1994 als Außenminister gemeinsam mit dem damaligen Ministerpräsidenten Yitzhak Rabin und PLO-Chef Yasser Arafat erhalten. Von 2007 bis 2014 war er Staatspräsident.

Peres wurde 1923 als Sohn eines Holzhändlers im damaligen Ost-Polen geboren und wanderte 1934 ins damalige Palästina ein. Er wurde auch als Vater des israelischen Atomprogramms bekannt.

 

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