Illegal eingereist

Nordkorea zeigt wirren US-Bürger im TV

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Der psychisch kranke Texaner kritisierte die US-Regierung.

In Nordkorea ist ein offenbar illegal eingereister US-Bürger im Staatsfernsehen aufgetreten. Der Mann sei im November von China aus nach Nordkorea eingereist, erklärten die nordkoreanischen Behörden am Sonntag laut einem Bericht des US-Nachrichtensenders CNN.

"Äußerst dankbar"
Der 29-jährige räumte demnach bei seinem Auftritt ein, illegal in das kommunistische Land gelangt zu sein. Er sei "äußerst dankbar", dass die Behörden ihn begnadigt und einen "sehr großzügigen Empfang bereitet hätten".

Der Mann aus dem US-Bundesstaat Texas war bereits einmal festgenommen worden, als er durch einen Grenzfluss nach Nordkorea schwimmen wollte. Er wurde festgenommen und ausgewiesen. In seiner Heimat wurde er in eine psychiatrische Klinik eingewiesen. Er habe aber seine Entlassung aus der Einrichtung erreicht und sei dann nach China gereist, sagte seine Mutter. Ihr Sohn leide an einer bipolaren Störung.

Scharfe Kritik

Der US-Bürger übte bei seinem Auftritt scharfe Kritik an der Politik der US-Regierung. Washington agiere wie ein "Mafia-Unternehmen" und plündere andere Länder aus, zitierte ihn CNN. Die Demokratie in den USA sei "eine Illusion".

Das abgeschottete Nordkorea steht derzeit selbst unter verstärktem Druck. Der UN-Sicherheitsrat wird sich noch in diesem Monat mit der Menschenrechtslage in dem Land beschäftigen. Der Menschenrechtsausschuss der UN-Vollversammlung hatte Mitte November eine Resolution verabschiedet, die den Sicherheitsrat dazu aufruft, den Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag mit einem Verfahren gegen Pjöngjang zu beauftragen. Grundlage der Resolution war ein UN-Bericht von Februar, der detailliert das System von Nordkoreas Gefangenenlagern beschreibt.

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